181
§♦50* Mittelafrika, i. Senegambien; am atlantischen Meere,
von dem Senegal und Gambia durchströmt, von den tropischen Regen¬
güssen befruchtet. Die E. sind Neger, von denen 300 T. unter franzö¬
sischer Herrschaft stehen; die klügsten und fleißigsten sind die Mandingo.
2. Sudan. Reicht vom atlantischen Ocean bis zum Gebiet des
obern Nil und trennt die Sahara von dem unbekannten Südafrika.
a. Hoch-Sudan, im W. des Niger oder Quorra, ist ein gut be¬
wässertes und bebautes Hochland, in dem das Konggebirge sich bis
Zur Schneegrenze erhebt. Die Küstenlandschaften sind fruchtbar, aber
ungesund. Der Affenbrotbaum, 10" im Durchmesser; Gras 7"' hoch;
Indigo uud Zuckerrohr wildwachsend. Für den Handel sind Elfenbein,
Gummi, Reis, Leder- und Eisenwaren und Körbe wichtig. Jährlich
wurden bis in die neueste Zeit */a Million Sklaven ausgeführt und
noch mehr beim Einsangen getödtet.
*Segu, 30 T., Hptst. des Negerreichs Bambara im Quelllande des
Niger.
d. Flach-Sudan, östlich vom Niger, ist eine Tiefebene, jedoch
theilwcise hügelig. Unter den Landseen ist der Tschad- od. Ts adsee
der größte. Das Klima ist warm und feucht, der Boden fruchtbar; zur
Zeit der tropischen Regengüsse finden große Ueberschwemmungen statt.
Elephant, Flußpferd, Nashorn, Giraffe, Löwe re. Deutsche Reisende
haben das Land in neuerer Zeit erforscht; es wird aber erst erschlossen
Werden, wenn auf dem Niger und seinem östl. Nebenflüsse, dem Benu,
eine regelmäßige Dampfschiffahrt eingerichtet ist.
Die wichtigsten Negerstaaten sind: i) Dar Für, d. h. das Land Für, im
O.; 2) Wadar und Bagirmi; 3) Bornu am Tschadsee, Hptst. Kuka; 4) die
3 Fellata-Staaten, am Niger und Benu; darin Kano und Timbuktu,
Ausgangspunkte der Karawanen.
3. Habesch oder Abessinien, ein Alpenland (4550") mit Cedern-
und Kaffeewaldungen, Baumwolle, Granat- und Feigenbäumen, Wein,
Äffen, Giraffen) Elephanten, Antilopen, Zebras und Hyänen. Die Be¬
wohner sind großentheils Christen und Jude^, jedoch sehr unwissend;
nls Münzen gelten Salztafeln. Seit 1868, wo der König Theodor im
Kriege gegen die Engländer fiel, herrscht große Unordnung im Lande.
'Gondar, 10 (früher 60) T.; 40 Kirchen.
§.51. Südafrika (vom 10 o der nördl. Breite bis zur Südspitze)
bildet ein großes dreiseitiges Hochland, das von hohen Randgebirgen
Ungefaßt und größtentheils noch unbekannt ist. (Reisende: Liviugstone,
Decken, Rohlfs). Quellen des Nils; der Viktoria- und der Albert-
der Niassa-See.
1. Die Ostkü sie.
a. Ober- Guinea, zwischen dem Konggebirge und der Küste.
E-)ier finden sich zwei Kolonien für freie Neger: Sierra Leo na (d. h.
^vwengebirge), Hptst. Freetown (spr. Frihtaun, d. i. Frcistadt), von den
Engländern, und Liberia, von den Amerikanern gegründet; letzteres
fft ein selbständiger Staat mit 700 T. E. — Westlich davon der Neger-