Full text: Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen

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§♦50* Mittelafrika, i. Senegambien; am atlantischen Meere, 
von dem Senegal und Gambia durchströmt, von den tropischen Regen¬ 
güssen befruchtet. Die E. sind Neger, von denen 300 T. unter franzö¬ 
sischer Herrschaft stehen; die klügsten und fleißigsten sind die Mandingo. 
2. Sudan. Reicht vom atlantischen Ocean bis zum Gebiet des 
obern Nil und trennt die Sahara von dem unbekannten Südafrika. 
a. Hoch-Sudan, im W. des Niger oder Quorra, ist ein gut be¬ 
wässertes und bebautes Hochland, in dem das Konggebirge sich bis 
Zur Schneegrenze erhebt. Die Küstenlandschaften sind fruchtbar, aber 
ungesund. Der Affenbrotbaum, 10" im Durchmesser; Gras 7"' hoch; 
Indigo uud Zuckerrohr wildwachsend. Für den Handel sind Elfenbein, 
Gummi, Reis, Leder- und Eisenwaren und Körbe wichtig. Jährlich 
wurden bis in die neueste Zeit */a Million Sklaven ausgeführt und 
noch mehr beim Einsangen getödtet. 
*Segu, 30 T., Hptst. des Negerreichs Bambara im Quelllande des 
Niger. 
d. Flach-Sudan, östlich vom Niger, ist eine Tiefebene, jedoch 
theilwcise hügelig. Unter den Landseen ist der Tschad- od. Ts adsee 
der größte. Das Klima ist warm und feucht, der Boden fruchtbar; zur 
Zeit der tropischen Regengüsse finden große Ueberschwemmungen statt. 
Elephant, Flußpferd, Nashorn, Giraffe, Löwe re. Deutsche Reisende 
haben das Land in neuerer Zeit erforscht; es wird aber erst erschlossen 
Werden, wenn auf dem Niger und seinem östl. Nebenflüsse, dem Benu, 
eine regelmäßige Dampfschiffahrt eingerichtet ist. 
Die wichtigsten Negerstaaten sind: i) Dar Für, d. h. das Land Für, im 
O.; 2) Wadar und Bagirmi; 3) Bornu am Tschadsee, Hptst. Kuka; 4) die 
3 Fellata-Staaten, am Niger und Benu; darin Kano und Timbuktu, 
Ausgangspunkte der Karawanen. 
3. Habesch oder Abessinien, ein Alpenland (4550") mit Cedern- 
und Kaffeewaldungen, Baumwolle, Granat- und Feigenbäumen, Wein, 
Äffen, Giraffen) Elephanten, Antilopen, Zebras und Hyänen. Die Be¬ 
wohner sind großentheils Christen und Jude^, jedoch sehr unwissend; 
nls Münzen gelten Salztafeln. Seit 1868, wo der König Theodor im 
Kriege gegen die Engländer fiel, herrscht große Unordnung im Lande. 
'Gondar, 10 (früher 60) T.; 40 Kirchen. 
§.51. Südafrika (vom 10 o der nördl. Breite bis zur Südspitze) 
bildet ein großes dreiseitiges Hochland, das von hohen Randgebirgen 
Ungefaßt und größtentheils noch unbekannt ist. (Reisende: Liviugstone, 
Decken, Rohlfs). Quellen des Nils; der Viktoria- und der Albert- 
der Niassa-See. 
1. Die Ostkü sie. 
a. Ober- Guinea, zwischen dem Konggebirge und der Küste. 
E-)ier finden sich zwei Kolonien für freie Neger: Sierra Leo na (d. h. 
^vwengebirge), Hptst. Freetown (spr. Frihtaun, d. i. Frcistadt), von den 
Engländern, und Liberia, von den Amerikanern gegründet; letzteres 
fft ein selbständiger Staat mit 700 T. E. — Westlich davon der Neger-
	        
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