Full text: Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen

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— e. Gewässer, a) In Nord-Amerika: 1) der Mackenzie sspr. Mäckönsi), 
welcher durch die Gewässer des großen Sklaven- und des Bärensees ver¬ 
stärkt, zum Eismeer fließt; die Winnipcgseen haben ihren Abfluß nach 
der Hudsonsbai im Saskatschawan. 2) Der Lorenzstrom verbindet den 
oberen See, den Michigan- sch-^tsch), Huronen-, Eric- und Ontariosee, 
bildet zwischen den beiden letzten den Niagarafall (52™, 20 Minuten breit; 
Eisenbahnbrücke) und mündet in den Lorcnzbusen; 3) der Missüsippi 
(d. h. „Vater der Flüsse"), 900 M. lang, mit dem Ohio sspr. Oheiv, d. h. 
der „Schöne") und Tenessee [fi], dem Missouri [fu] und Arkansas; der 
Wichtigste Strom Amerikas, von 500 Dampfern befahren, im Unterlauf 
650™ breit, sein Delta so groß wie die Provinz Hannover. Die östliche 
Missisippi-Ebene ist waldreich, die westliche enthält ungeheure Wiescn- 
flächen (Prärien). 4) Der Rio del Norie', Grenzfluß gegen Mexiko. 
5) Der Kolorado und 6) der Kolumbia, zum großen Ocean fließend. 
— li) In Süd-Amerika: 1) der Magdalencnstrom, der durch eine 
sehr heiße Gegend ins karcü'bische Meer strömt (Moskitos); 2) der 
Orinoko, mit sumpfigem Delta und gefährlicher Strömung an der 
Mündung. Zwischen Trinidad und der Küste „der Drachenschlund". Die 
meistens baumlosen Steppen heißen Llanos; wilde Pferde und Rinder, 
Jaguare. 3) Der Amaz onenstrom oder Marannon fspr.Maranjon), 
der wasserreichste Strom der Erde; 770M. lang, der nördliche Mündungs¬ 
arm 12 M., der südliche 5 M. breit (Insel Marajo oder St. Johannes). 
Im Unterlauf auf 325™ nur Nvo™ Gefälle;! Flutwelle oft 5™ hoch; 
, Strömung 60 M. weit im Meer spürbar; etwa 100 schiffbare Nebenflüsse, 
so groß wie der Rhein sind; Verbindung durch den Rio Negro 
mit dem Orinoko. Die meistens mit Urwald bedeckten Ebenen (Selvas) 
60,000 UM.; Assen, Faulthiere, Papageien, Kolibris. 4) Der La 
Plata („Silberstrom") mit dem Parana (n—nj; Hauptarm), Paraguay 
und Uruguay; Mündung 8 M. breit. Die Ebenen heißen Pampas; reich 
an wilden Rindern (Fleischcrtrakl), Pferden und Büffeln. — f. Klima. 
Erzeugnisse. Wegen seiner großen Ausdehnung hat Amerika die größte 
Verschiedenheit des Klimas. Nordamerika ist in der gemäßigten Zone, 
die Westküste ausgenommen, kälter als Europa, weil ein kalter Meeres¬ 
strom an der Ostküste herabfließt; in Südamerika dagegen ist südlich des 
Wendekreises die Luft dcr Ostküfte milde und gesund, diejenige der West¬ 
küste aber durch einen Strom aus dem südl. Eismeere abgekühlt. In der 
heißen Zone giebt es furchtbare Gewitterstürme und Regen (über 3™), 
die der Sonne folgen. — Groß ist der Reichthum an edlen Metallen und 
Steinkohlen, an Wiesen- und Waldflächen. Merkwürdige Pflanzen: 
Wellingtonien (Nadelbäume, bis 80™ hoch), Palmen, Mahagonibäume, 
Tulpenbäume, Schlinggewächse, Agaven und Kaktusgewächse, Zuckerahorn, 
Zuckerrohr, Kakao- oder Chokoladenbäume, Kaffeebäume, Bananen oder 
Pisang (3—6™ hoher Blattstamm mit 1 Et. Früchte, V«—Va™ lang), 
Vataten (Windenart mit faustgroßen nahrhaften Wurzclknollen), Maniok¬ 
oder Kassavcsträucher (bis 30 Pf. schwere eßbare Wurzeln), Kartoffeln 
und Mais (einheimisch), die europäischen Getreidcarten (eingeführt), 
Tabak, Vanille sje) und astatische Gewürze. — Thiere: im N. das
	        
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