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Gebrauch des Goldes und Silbers, war untersagt und nur eisernes Geld
gestattet. 3) Die schwächlichen Kinder wurden im Gebirge ausgesetzt,
die gesunden strenge erzogen und abgehärtet. Vom 7. Jahre an lebten
die Knaben in öffentlichen Gebäuden; sie trieben körperliche Uebungen,
sangen vaterländische Lieder, lernten kurz und schlagend sprechen, Schmerz,
Hunger und Durst, Hitze und Kälte ertragen, das Alter ehren und
den Gesetzen streng gehorchen. Am Feste der Diana wurden sie öffent¬
lich gegeißelt; einzelne sanken todt am Altare nieder, ohne daß ein Laut
der Klage über ihre Lippen kam. Vom 20. Jahre an speisten alle Männer
an gemeinschaftlichen Tafeln; das Essen war nahrhaft, aber einfach, das
Hauptgericht die schwarze Suppe. Der spartanische Bürger turnte, übte
die Waffen und gieng auf die Jagd, er besuchte die Volksversammlung
und zog in den Krieg; die Arbeit war des freien Mannes unwürdig.
Die Stadt durfte keine Mauern haben, denn die Bürger selber sollten
ihre Mauer sein. Die Mädchen nahmen an den öffentlichen körperlichen
Uebungen theil; die Jungfrauen erschienen öffentlich mit unverhülltem
Antlitz, die Frauen dagegen giengen verschleiert und galten den Männern
gegenüber als völlig untergeordnet. 4) Regierung und zugleich höchstes
Gericht war der Rath der Alten, der aus 28 wenigstens 60 Jahre
alten Mitgliedern bestand und von der Volksversammlung gewählt
wurde. Letztere, zu der alle freien Bürger vom 3Osten Jahre an gehör¬
ten, hatte jedes Gesetz zu genehmigen und über Krieg und Frieden zu be¬
schließen. Die Könige führten den Vorsitz im Rath der Alten, sie
waren Oberpriester und Heerführer im Kriege. Große Macht besaßen
die Ephoren, d. i. die Vorsteher der Bürgerschaft; ste führten die Auf-
stcht über die Befolgung der Gesetze und dieSitten und hatten das Recht,
selbst die Könige und Beamten vor Gericht zu ziehen, ja in dringenden
Fällen sie ihres Amtes zu entsetzen. — c. Die Strenge der Gesetze ver¬
anlaßte einen Aufruhr, in dem Lykurg ein Auge einbüßte; aber er siegte
über seine Gegner durch Edelmuth und Festigkeit. Nachdem er sich hatte
schwören lassen, daß man bis zu seiner Rückkehr nichts an den Gesetzen
ändern wolle, verließ er Sparta, um nicht wieder zurückzukommen. 400
Jahre ist der kleine Staat unter seinen Gesetzen stark und blühend ge¬
wesen. Vor allen Griechen zeichneten sich die Spartaner durch Einfach¬
heit und Mäßigkeit, durch kurze, treffende („lakonische") Rede, durch
Tapferkeit und Vaterlandsliebe aus. Im rothen Kleide, mit geschmück¬
tem Helm und unter dem Klange der Lieder gingen sie in die Schlacht
wie zu einem Feste. Eine Mutter überreichte dem Sohne den Schild
mit den Worten: „Entweder mit oder auf diesem"; denn der Sieg in
der Schlacht und der Tod fürs Vaterland war die größte Ehre des spar¬
tanischen Bürgers.
§. 25. Solon. a. In der kleinen Landschaft Attika hatte sich 600
der lebhafteste und kunstsinnigste Stamm der Griechen, die Ionier,
niedergelassen. Sie trieben Land- und Bergbau, Gewerbe, Handel und
Schiffahrt; Kunst und Wissenschaft erlangten hier die höchste Blüte.
Die früheren Bewohner lebten unter ihnen als Sklaven (Z aller Ein¬
wohner). Durch Theseus (§23.) war Athen an die Spitze aller