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Diese Umstands-, Beifüge-, Subjekts-, Objekts? und Prädi¬
katssätze stimmen nach Inhalt und Form überein. Weil sie mit den Re¬
lativ-Adverben beginnen, nennt man sie die adverbialen Relativsätze;
die durch die Relativpronomen verknüpften Nebensätze heißen dagegen
die pronomialen Relativsätze.
§.224. Eigentliche Konjunktionen nebst einzelnen Relativ-
Adverben.
1) Daß und ob.
„Daß", der s. g. Satzartikel, ist ursprünglich das hinweisende
Fürwort „das", hat aber wie der Artikel die Bedeutung des Hervor¬
hebens fast ganz verloren; es bezeichnet jetzt nur die Abhängigkeit des
Nebensatzes vom Hauptsatze. Es leitet Jnhaltssätze ein, d. h. solche Sätze,
welche den Inhalt eines Hauptsatz-Gliedes ausführen. 1) Subjekts-
sätze. z. B. Daß ihr sie haßt, das macht sie mir nicht schlechter. Es
ist dein Unglück, daß immer deinem Geiste die Zukunft trübe scheint.
Daß du die Menschen schiltst, macht sie nicht schlechter. Das eben ist der
Fluch der bösen That, daß sie fortzeugend Böses muß gebären. — 2) O b-
jektssätze. z. B. Akkusativ: Jesus sagte, daß er zum Vater gehe.
Wie süß ist es zu wissen, daß unsre Freude fremde Wangen röthet!
Hoffe, (daß) du erlebst es noch, daß der Frühling wiederkehret! Daß er
betrogen ist, kann er nicht sehen; daß sie Betrüger sind, kann ich nicht
zeigen. — Genitiv- und Verhältnißobjekt: Ist nur der Saracen
es werth, daß ihn bekämpft des Christen Schwert? Des Königs Tochter
ist immer mehr werth, daß wir drum stechen und schlagen. Das alles
mahnt mich, daß ich heute von meinem Glücke scheiden muß. Der edle
Mann bedarf es nicht, daß man sein Thun den Leuten preise. Jede Ver¬
bindung unter Menschen begründet sich daraus, daß keiner alles besitzt.
Man sollte stets daran denken, daß Lust und Leid ein Ende haben. Der
Träge beruhigt sich damit, daß morgen auch noch ein Tag kommt. Ver¬
vollständige: Ich bestehe darauf, daß —. Ich sorge dafür, daß —. Ich
bleibe dabei, daß —. Ich wache darüber, daß —. Alles liegt daran,
daß—. 3) Attributiver Genitiv: Mich hält die Hoffnung aufrecht,
daß uns Hülfe wird. Die Erwartung, daß die Schlacht beginnen werde,
ließ uns nicht schlafen. Dionys sprach die Bitte aus, daß er in ihrem
Bunde der dritte sein dürfe. Uns ward die Kunde, daß das Heer ge¬
siegt. — 4) Umstand des Grundes und der Absicht: Man tadelt
den Hannibal, daß (weil) er Rom nicht belagerte. Die Stadt war eben
dadurch (deswegen) verloren, daß der König sic durch seinen Abzug ver¬
loren gab. Die Insekten erkennt man daran, daß ihr Leib aus Ringen
besteht. — Nun zerbrecht mi— das Gebäude (Glockenform), d— sich
Herz und Auge weide! Da setzt ihn der Graf auf sein ritterlich Pferd
und reicht ih— die prächtigen Zäume, daß er labe den Kranken, der sein
begehrt, und die heilige Pflicht nicht versäume. Kommt dir ein Schmerz,
so halte still und frage, was er von d— will; die ewge Liebe schickt d—
keinen nur darum, d— du mögest weinen.—5)Umstand der Weise undi
des Grades: Sprich so, daß man dich versteht! Er schlug, daß weit