133
Preußen.
Dom welschen Berg zum Mceres-
straude,
Dom Memelstrom bis über'm Rhein,
Ihr Biedermänner deutscher Laude,
Ihr, meine Volks- und Stamm¬
verwandte,
Mit euch soll deutscher Friede sein'
Und stets voran den Deutschen allen
Soll Preußen steh'n, ihr ftar-
. ker Hort.
Nie soll' ihm seine Krön' entfallen;
Auf Friedrichs Sonnenwege wallen
Soll es, ein Muster fort und fort.
Sein König soll vor Allem leben,
Soll stets der Fürsten Muster sein;
Seiu Name soll sein Volk erheben,
Er soll uns edlen Frieden geben,
Noch lange Saat des L-egenS streu'n.
Doch nahet einst des Kampfes
Stunde,
Schaart muthig sich fein Volk um ihn.
Von seinen Thaten schallt die Knude
Aus ewiger Geschickten Munde, —
Er und sein Volk sind stark und kühn.
An Deutschland brechen sich die
Wellen
Der Macht, die je die Welt bedrobt.
Und sollten einst sie wieder schwellen.
So werden wieder sie zerschellen
Am Fels, der Allen Halt gebot.
Nicht Nom, nicht Attila, nicht Wilde
Aus Asien, die Türken nicht,
Nicht Frankreichs Held, der im
Gefilde
Von Leipzig sein Geschick erfüllte,
Sie unterjochten Deutschland nicht.
Bleibt nur, wie sonst, das Volk der Treue;
Schaart muthig euch um Ein Panier!
Ob sich dann auch der Kampf erneue,
Fest steht der deutschen Männer Reihe:
Meist Vaterland! Gott ist mit dir!'
Dr. Karl Georg Neumann.
34. Friedrich Wilhelm der Vierte.
Don 1840 bis jetzt.
1.
Friedrich Wilhelm IV., unser jetzt regierender
König, wurde am 15. Oktober 1795 geboren. Schon in
frühester Jugend zeigte er einen lebhaften Geist, der für
alles Edle und Schöne Sinn und Neigung hatte. Tüch¬
tige und kenntnißreiche Lehrer bildeten seine Anlagen aus
und gaben ihm eine ausgezeichnete Erziehung. In seine
Jugend fallt die Zeit der Erniedrigung unseres Vaterlan¬
des durch Napoleon; als Jüngling aber erlebte er die