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rauchte gern, aber ich habe keinen." Und auch wohl keine Pfeife?
Ich besitze deren zwei. Da nimm eine davon und stopfe sie dir! —
Sie waren indessen eine Strecke weiter und schon vor das Thor ge¬
kommen. Ich dächte, du ließest heute Sonntagsschule Sonntagsschule
sein, sprach der Versucher, und gingst mit mir nach Lützendorf. Andreas
war noch eine Zeit lang unentschlosien. Wie der Versucher dies merkte,
nahm er Feuer, ich weiß nicht recht, ob aus der Hölle, oder aus seiner
Schwammdose; genug, nachdem er Feuer mit seinem Stahl aufgeschla¬
gen hatte, gab er dem armen Schusterjungen ein Stück brennenden
Schwammes, damit er seine Pfeife ebenfalls anstecken könnte. Andreas
roch den Portorico und zog den lieblichen Geruch recht begierig mit
beiden Nasenlöchern in sich. „Das ist ein herrlicher Tabak! Wo be¬
kommst du den her?" befragte ihn Andreas. „Ja sieh" — antwortete
der Versucher (indem er einmal über das andere herzhafte Züge aus
seinem Pfeifenkopfe that und dabei eine so lange Pause machte, daß
der Teufel sich indeß ganz bequem auf den Pfeifendeckel, worunter die
ganze Hölle schon glimmte, obwohl es von außen nach dem schönsten
Portorico roch, setzen konnte) — „ja sieh — du mußt es aber nie¬
mand vorwaschen, es könnte mich sonst in Verdruß und Schaden
bringen." Andreas versprach es ihm auf's heiligste und mit einem
Handschlage, und nun fuhr jener vertraulich fort: „So oft ich, siehst
du, ein Paar Schuhe forttrage, die 16 Groschen kosten, so lasse ich
mir von den Kunden 18 oder 20 Sgr. dafür geben. Dem Meister
geb' ich, was ihm zukommt; das Uebrige ist mein, dafür kaufe ich mir
Portorico." Andreas war bei diesen Worten ganz Ohr und bemerkte
nicht, daß der Teufel indeß richtig von dem Pfeifendeckel in's Pfeifen¬
rohr kroch und mit dem angenehmsten Gerüche von der Welt, mit dem
von Portorico, die Nase des armen Schusterjungen kitzelte und ihm zu
gleicher Zeit in's Ohr flüsterte: „Schuhmacher, so kannst du es auch
machen!" Andreas merkte seinerseits das Höllenfeuer nicht, das für
ihn angeschürt und in seinem kleinen Pseifenkopfe rauchte, und ging
gutmüthig in die Schlinge. Den Morgen darauf trug er ein Paar
Schuhe fort, und — 4 Groschen waren sein. Die verrauchte er in
Portorico, und nächsten Sonntag war seine Blase oder sein Tabaks¬
beutel so voll, wie der von seinem Kameraden. Die Bibel und die
Sonntagsschule ruhten nun gänzlich. Der Kaufmann wunderte sich,
wo der Schusterjunge ziz all' dem Portorico, den er in seinem Kram¬
laden holte, nur das Geld hernähme. Andreas fing nun auch an,
Solo zu spielen. Einstmals wollte das Geld nicht zureichen. Da
stahl er dem Meister ein Paar neue Sohlen, und auch diese wurden
in Solo verspielt und in Portorico verraucht. Um diese Zeit, wo sein
Lehrmeister schon anfing, auf die Ehrlichkeit seines Lehrburschen einigen
Verdacht zu werfen, traf es sich, daß gerade die Schwester des Meisters,
die lange Zeit unter Leuten diente, nach W. zu ihrem Bruder zum
Besuche kam. Der Versucher, der nun einmal den Andreas auf's Korn
gefaßt hatte, wußte es auch richtig so zu karten, daß diese Person ihre
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