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Ebene liegen, so muͤßte natürlich stets bei Neumond eine Sonnen⸗
finsterniß, und bei Vollmond eine Mondesfinsterniß vorkommen.
Es ist übrigens die Mondbahn ein wenig von der Ebene der
Ekliptik abweichend, und der Mond hat eine unregelmaͤßigere,
schwebende Bewegung, eine Folge der verschieden sich aͤußernden
Anziehung der Sonne und der Erde, so daß das Vorkommen von
Sonnen und Mondesfinsternissen seltener ist, als die Verhaͤltnisse
der Mondbahn es ohne diese Schwankungen gestalten würden.
Der (scheinbaren) Umlaufszeit des Mondes liegt die Einthei—.
lung des Jahres nach Wochen (nach den wechselnden Mondespha—
sen) und Monaten zu Grunde.
Zweiter Theil.
Die physische Gesographie.
8. 16.
Begriff der physischen Geographie.
Die physische Geographie erforscht die natuͤrlichen und
stofflichen Eigenschaften der ganzen Erdoberflaͤche. Unsere Kenntniß
der materiellen Beschaffenheit der Erde beschränkt sich fast ausschließ—
lich auf die Kenntniß der Erdrinde, denn die Erforschung des In—
nern der Erde in tiefen Erdthaͤlern oder Schachten, ist im Ver—
hältniß zum Erdhalbmesser nur zu unbedeutenden Tiefen eingedrun—
gen (etwa zu !/10 ooo des Erdhalbmessers).
Wir werden im Folgenden darzustellen haben:
1. Die Verhältnisse des festen Theiles der Erdoberfläche: Aus—
dehnung und Begrenzung durch das Meer — Unebenheiten des
Festlandes Orographie) — Vertheilung von Wasser auf dem
Festlande (Hydrographie).
2. Verhältnisse der uͤber die Erde vertheilten, zusammenhaͤn—
genden Wassermassen, der Meere (GOceanographie).
3. Die Einwirkungen der die Erde umgebenden Luftschichte
der Atmosphaͤre).