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191. Erziehung.
welches sie in ihrer Andacht machte; so sprach das ganze
Herz, so sprach das Gewissen selber aus ihr. —
Liebe Kinder, dies Vergißmeinnicht Pflanze ich hiermit
auf das Grab Eurer Mutter. Wässert es mit Euren
Thränen, wärmet es mit Eurer Liebe, befruchtet es mit
Eurem Gebete, ziehet es auf mit Eurem Wohlverhalten!
Werdet das Bild Eurer frommen Mutter und drücket —
spät — Eurem guten Vater das Auge zu!
(Nach L. Kellner. Gekürzt.)
191. Erziehung, f
1. Nimmer wird's gelingen,
Zucht mit Ruten zwingen;
Wer zu Ehren kommen mag,
Dem gilt Wort so viel als Schlag.
Dem gilt Wort so viel als Schlag,
Wer zu Ehren kommen mag;
Zucht mit Ruten zwingen,
Nimmer wird's gelingen.
2. Hütet eurer Zungen!
Das geziemt den Jungen.
Schiebt den Riegel vor die Thür,
Laßt kein böses Wort herfür!
Laßt kein böses Wort herfür,
Schiebt den Riegel vor die Thür!
Das geziemt den Jungen:
Hütet eurer Zungen!
3. Hütet eurer Augen!
Die zu Mustern taugen,
Solche Sitten laßt sie seh'n,
Alle bösen untergeh'n!
Alle bösen untergeh'n,
Laßt sie solche Sitten seh'n,
Die zu Mustern taugen!
Hütet eurer Augen!
4. Hütet wohl der Ohren,
Oder ihr seid Thoren!