Full text: Lesebuch für die 5., 6. u[nd] 7. Klasse der Volksschule

41. Das Gewitter. 
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Da sendet wohl noch der Himmel eine erfrischende 
Gabe. Dunkle Wolken steigen empor; am fernen Horizonte 
flammet es hell auf; näher und näher kommt das Gewitter. 
Unter Donner und Blitz strömt ein herrlicher Regen nieder, 
und sanft ruhen Menschen und Tiere in der kühlen, wür¬ 
zigen Nachtluft. (Fr. Noll.) 
41. Zas Heiviller. f 
Ihr Kinder, kommt herein vom Spiel! 
Die Lüfte weh'n so dumpf und schwül; 
Die Wolken steh'n so schwarz zuhauf; 
Ein schwer Gewitter zieht herauf. 
Behüt' uns Gott in Gnaden! 
Schauet, schon kommen die Winde geflogen. 
Himmelan wirbelt erstickender Stand; 
Pappeln erbrausen, vom Sturme gebogen; 
Silbern erzittert das rauschende Laub. 
Dampfend noch in die geöffnete Scheuer 
Ziehen die Rosse das duftende Heu, 
Und in dem Neste am Giebelgemäner 
Duckt sich das Vöglein schweigend und scheu. 
Ihr Kinder, duckt euch nicht so scheu, 
Seid unverzagt, kommt all' herbei! 
Ein treues Vaterauge wacht 
Auch über schwarzer Wolkennacht. — 
Behüt' uns Gott in Gnaden! 
Sehet, wie schaurig die Lüfte sich schwärzen! 
Mittag verkehrt sich in dämniernde Nacht. 
Stille wird's draußen; es klopfen die Herzen. 
Mächtige Tropfen schon melden sich sacht. 
Plötzlich ein Blitz, der mit feuriger Lohe 
Blendet das Aug' und erhellt das Gemach! 
Und durch das Himmelsgewölbe, das hohe, 
Rollet der Donner mit dumpfem Gekrach. 
Ihr Kinder, fleht zum starken Gott: 
„Erbarme dich, Herr Zebaoth! 
Im Donnerhall' und Blitzesschein'
	        
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