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der und das Stift, der und das Thor, der und das Verdienst,
und noch einige andere. Könnt ihr die verschiedene Bedeutung
dieser Wörter angeben?
3D8. Verschiedene Anwendung desselben Wortes.
Die Blätter der Pflanzen haben in den verschiedenen
Jahreszeiten verschiedene Farben; die Blätter eines Buchs be¬
halten die ihrige immer. Wenn ein Reicher arm wird, so
kann man sagen, das Blättchen hat sich gewendet. — Wenn sich
die Kelche mancher Blumen schließen, so kann man schließen,
daß es Abend wird. Wenn du einen Brief schließest, so
mußt du deinen Namen unterschreiben. — Durch Besuche
darf sich ein Kind nicht leicht abhalten lassen, die Schule zu
besuchen. — „Wie geht es?“ fragte ein Mann einen alten
Bekannten. „Schlecht,“ antwortete dieser, „denn ich habe die
Gicht und kann nicht gehen.“ „Versuche es nur, es wird doch
gehen,“ sagte der erste. „Nein,“ erwiderte der Kranke, „es
gehen mir Stiche durch das Knie, wie von Nadeln. Ich würde
zu Grunde gehen, wenn ich durch das Zimmer ginge.“ — Die
Teiche sind stehende Gewässer, die Soldaten gehören zu dem
stehenden Heere. Einem wohlstehenden Manne kann man ohne
Gefahr etwas borgen, zumal wenn er an der Spitze eines guten
Geschäftes steht. — Die Pferde können jederzeit ausschlagen,
aber die Bäume meistens nur einmal im Jahre. Ein Sattler,
welcher einen Reisewagen mit Tuch ausschlägt, würde ihn als
Geschenk gewiß nicht ausschlagen. — Der Esel vermag sich
nicht zu beschweren, wenn man seinen Rücken mit einer
übermäßigen Last beschwert. — Der König trägt eine Krone
auf dem Haupte und hält ein Scepter in der Hand, und doch
trägt er bisweilen Leid im Herzen und hält sich nicht für den
Glücklichsten in der Welt. Ein Acker, welcher einen Morgen
hält, trägt mehrere Fuder Getreide. Halte dich zu den Recht¬
schaffenen, und trage ihre kleinen Schwächen mit Geduld! Die
Soldaten müssen sich gerade halten und den Kopf aufrecht
tragen. Vor Zeiten trugen die Landleute fast nur selbstge¬
arbeitete Kleider und hielten darauf, daß alles bei der alten
Mode bliebe. Der Bauer hält die Pferde nicht des Vergnügens,
sondern der Arbeit wegen. — Wer kann deutlich machen,
daß vier mal fünf zwanzig macht? Die Magd macht alle Tage
das Bett, das vom Tischler und Sattler schon vor Jahren ge¬
macht worden ist. Wenn die Kinder sich recht schmutzig ge¬
macht haben, so denkt doch manches: Ach, das macht nichts 1 —