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und Silber mit Kupfer. Eine solche Mischung heißt Legierung.
Unsere Gold- und Silbermünzen bestehen aus 900 Teilen Edelmetall
und 100 Teilen Kupfer. Manche Gegenstände werden bloß ver¬
goldet oder versilbert, d. h. mit einer dünnen Schichte Gold
oder Silber überzogen.
Platin und Quecksilber. Dem Silber sieht das Platin ähnlich. Doch ist
es mehr stahlgrau und nicht so glänzend wie das Silber. Da es erst bei 2000° C
schmilzt, so verwendet man es hauptsächlich zu Schmelzgefäßen und elektrischen
Glühlichiern. Der Hanptfnndort des seltenen Metalls ist das Uralgebirge. —
Auch das Quecksilber findet sich nur an wenigen Orten. Seinen Namen hat
es von dem altdeutschen Worte „qneck", d. h. lebendig. Es ist nämlich das einzige
Metall, das schon bei gewöhnlicher Temperatur flüssig ist. Leert man ein wenig
Quecksilber in ein flaches Gefäß, so kugelt es lebhaft in kleinen, silberglänzenden
Tröpfchen auf dem Boden dahin. Wird es auf — 40° C abgekühlt, so gefriert es
und wird so fest, daß man es hämmern kann. In der Hitze hingegen verdampft
es; die hierbei entstehenden Dämpfe sind, wie das Metall selbst, außerordentlich giftig.
Die Verwendung des Quecksilbers ist mannigfaltig. Besonders dient es zur Her¬
stellung von Barometern und Thermometern.
Gold, Silber, Platin mrd Quecksilber sind an der Luft und im Wasser un¬
veränderlich, d. h. sie rosten nicht. Man heißt sie edle Metalle.
Unedle Metalle.
Das Eisen. Eigenschaften. Das Eisen ist unter allen Metallen
das nützlichste. An frischen Bruchstellen hat es eine grauweiße Farbe und
einen lebhaften Glanz. Es ist 7—8 mal schwerer als Wasser. Im Feuer
wird es zuerst rotglühend, dann weißglühend; bei sehr großer Hitze
schmilzt es. Vom Magnet wird es angezogen und durch Behand¬
lung mit einem Magnet selbst magnetisch. Befindet es sich längere
Zeit an der Lust oder im Wasser, so bildet sich an seiner Ober¬
fläche der bekannte gelbrote Rost. Um das Rosten des Eisens zu
verhüten, werden Eisenzäune und eiserne Geräte mit Ölfarbe an¬
gestrichen.
Vorkommen und Gewinnung. Als färbender Stofs findet sich das Eisen in
den meisten gelben und braunen Steinen und Bodenarten. Selbst im Blute der
Menschen und Tiere und im Blattgrün der Pflanzen ist es enthalten. Auch
manche Quellen sind eisenhaltig (Teinach, Jmnau, Niedernau). Als Erz muß es
bergmännisch gewonnen werden. Zu diesem Zwecke graben die Bergleute zuerst
eine brunnenartige Vertiefung (Schacht). Von hier aus führen sie allmählich
Seitengänge (Stollen) in das Erdinnere. Mit Pickel und Hammer werden dann
die erzhaltigen Gesteine losgeschlagen oder mit Pulver und Dynamit losgesprengt.
Die gewonnenen Erze werden nun zunächst in Pochwerken zerstampft. Alsdann
bringt man sie in den Hochofen. Dieser ist ein turmähnliches, 12—20 m hohes
Gebäude, das aus feuerfesten Steinen aufgebaut ist. Er wird von oben schichten-
...JMu.