lief). Er verband die katholisch-theologische Fakultät in Ellwangen
mit der Universität Tübingen (1817), verlegte das Priesterseminar
vom Schönenberg nach R o t t e n b u r g, errichtete zur Heranbildung
von Geistlichen in Tübingen das W i l h e l m s st i f t und die niedern
Konvikte in Rottweil und Ehingen. Im Jahre 1828 wurde
das Bistum Rottenburg errichtet.
Wirtschaftlicher Fortschritt. Die Verdienste Wilhelms um He¬
bung der Landwirtschaft und des Bauernstandes erwarben ihm den
Namen „König der Landwirte". Die Abschaffung der Leibeigen¬
schaft, die Errichtung der landwirtschaftlichen Schule in Hohenheim,
das jährliche Cannstatter Volksfest, die Zentralstelle für die Land¬
wirtschaft, sowie die Zentralstelle für Handel und Gewerbe, die land¬
wirtschaftlichen Vereine sind Werke seiner Umsicht.
Dampsschissahrt, Eisenbahn. Unter König Wilhelm wurde die
Dampfschiffahrt auf dem Bodensee errichtet und die erste Eisenbahn in
Württemberg von Cannstatt nach Untertürkheim im Jahre 1846 eröffnet.
Regierungsjubiläum. Mächtig flammte des dankbaren Volkes
Begeisterung und Liebe zu seinem edeln König auf bei dessen 25jäh-
rigem Regierungsjubilüum 1841. Zum immerwährenden Gedächtnis
daran wurde im Oktober 1841 die Jubiläumssäule auf dem Schlo߬
platz zu Stuttgart errichtet.
Revolution 1848. Zum zweitenmal kam unter der Regierung
Wilhelms Teurung über das Land, im Jahre 1847. Auch die Re¬
volution von 1848 brachte schwere Zeiten. Allein König Wilhelm
verlor die Ruhe und Besonnenheit nicht. Mit Weisheit gab er berech¬
tigte Freiheiten; mit Kraft wies er aber auch die Forderungen eines
falschen Freiheitsgeistes zurück.
Tod. Am 25. Juni 1864 starb der König auf dem Lustschlosse
Rosenstein. Auch in seinem Testament beweist er seine wahrhaft könig¬
liche Gesinnung durch die Worte: „Ich habe für die Einigkeit, Selb¬
ständigkeit und den Ruhm von Deutschland gelebt, mein Württem¬
berg über alles geliebt. Heil meinem Vaterland für alle Zukunft!"
12. König Karl I. 1864-1891.
Die Herrschertugenden Wilhelms, Liebe zum Volk, unablässige
Sorge für dessen Wohl und gerechtes Wohlwollen gegen alle Unter¬
tanen zierten auch den königlichen Sohn Karl, der am Todestage
des Vaters den Thron bestieg.
Regierungsantritt. Der neue König gelobte, im Geiste seines
Vaters zu regieren. Er trat die Regierung an mit den schönen Worten:
„Indem Ich die Zügel der Regierung ergreife, vertraue Ich vor allem