Full text: Württembergisches Realienbuch

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V. Der eigentliche Sitz -er Empfindung und Ausgangspunkt 
-er Dewegnng. 
Alle Sinneswerkzeuge sind durch Nerven mit dem Gehirn bezw. dem 
Rückenmark verbunden. Dadurch erst kommen uns die Sinneseindrücke zum 
Bewußtsein. Die Nerven sind dünne Fäden; sie bestehen, wie auch das 
Gehirn, aus einer weißgrauen, weichen Masse. Letzteres ist durch eine tiefe 
Querfurche in das große und das kleine Gehirn abgeteilt. Das große Ge¬ 
hirn hat an seiner Oberfläche viele darmartige Windungen. Durch das 
verlängerte Mark ist 
das Gehirn mit dem 
Rückenmark ver¬ 
bunden , welches als 
eine Fortsetzung des 
Gehirns anzusehen ist. 
Das Gehirn ist 
sozusagen die Zentral¬ 
station, in welche aus 
den Organen durch die 
Nerven alle Sinnes- 
eindrücke telegra¬ 
phiert werden. Vom 
Gehirn gehen aber um¬ 
gekehrt auch wieder 
solche Leitungen aus, 
welche die Befehle in 
die Muskeln bringen 
und diese zu Bewe¬ 
gungen veranlassen. 
Nur die Muskeln, 
welche bei der Atmung, 
bei der Verdauung und beim Blutkreislauf tätig sind, bewegen sich unwill¬ 
kürlich, d. h. ohne daß sie vom Gehirn Befehl erhalten. Das Gehirn ist der 
Sitz des geistigen Lebens. Hier bilden sich auf Grund der Sinnes¬ 
eindrücke Vorstellungen, Gedanken und Willensentschlüsse. Kräftige Nah¬ 
rung, Bewegung in frischer Luft und genügender Schlaf sind Haupt¬ 
bedingungen für gesunde Nerven. Durch geistige Getränke, heftige 
Gemütsbewegungen und Überanstrengung werden die Nerven zerrüttet. Leute, 
deren Nerven geschwächt sind, nennt man nervös. Die Nerven- und Gehirn¬ 
leiden gehören zu den schlimmsten Krankheiten. 
Das Gehirn.
	        
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