Full text: Lesebuch für katholische Volksschulen

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Einwohner, von denen fast 16 Millionen Katholiken, 26 Mil¬ 
lionen Protestanten und '/2 Millionen Juden sind. Die Bewohner 
sind zum größten Teil deutscher Abstammung; nur im Osten 
wohnen einige Millionen Slawen. Treue, ehrbare Gesinnung, 
warmes Gemüt, Fleiß und reger Verstand sind hervorragende 
Eigenschaften der Deutschen. — Das deutsche Reich besteht aus 
4_ Königreichen: Preußen, 33 eitern, Württemberg und 
Sachsen; 6 Großherzogtümern: Mecklenburg-Schwerin und 
Mecklenburg-S trelitz, Oldenburg, Sachsen-Weimar, 
Hessen-Darmstadt und Baden; 5 Herzogtümern: Braun¬ 
schweig, Anhalt, Gotha, Meiningen, Altenburg; 
7 Fürstentümern: Schwarzburg - Sondershausen und 
Rudolsstadt, Reuß älterer und jüngerer Linie, Lippe- 
Detmold, Schaumburg-Lippe, Waldeck; 3 freien Städten: 
Hamburg, Lübeck, Bremen, und dem Reichslande Elsaß- 
Lothringen. An der Spitze dieser 26 Staaten steht der 
deutsche Kaiser mit dem Bundesrate, d. h. den Vertretern 
der Fürsten, und dem Reichstage, d. h. den gewählten Abge¬ 
ordneten des Volkes. Der Vertreter des Kaisers ist der 
Reichskanzler. Die Heeresmacht des deutschen Reiches beträgt 
in der Friedensstärke über 400,000 Mann, und auf Kriegsfuß 
1,200,000 Mann. Die Reichsfarben sind schwarz-weiß-rot. 
207. Deutschlands Bodengestaltung. 
Die Bodengestaltung unseres Vaterlandes zeigt die größte 
Abwechselung zwischen Berg- und Hügel-, Hoch- und Tiefland. 
Von Osten nach Westen geht durch ganz Deutschland ein Ge¬ 
birgszug, der bei der Oderquelle in den Sudeten mit dem 
Riesengebirge anfängt, im sächsischen Erzgebirge, 
Fichtelgebirge, Franken- und Thüringerwald, der 
Rhön, dem Vogels berge, dem Taunus sich fortsetzt und 
jenseits des Rheines im Hunsrück endet. Den Mittelpunkt 
bildet das Fichte lgebirge, von welchem wie Arme eines liegenden 
Kreuzes in südöstlicher Richtung das Erzgebirge, in nordwest¬ 
licher der Thüringerwald, in südöstlicher der Böhmerwald 
und in südwestlicher der fränkische Jura ausgehen. Zugleich 
ist das Fichtelgebirge die Wasserscheide zwischen Donau, Rhein 
und Elbe, indem es nach Norden die Saale, nach Osten die 
Eger, nach Süden die Naab, nach Westen den Main ent¬ 
sendet. Der genannte Gebirgszug bildet nach Klima, Wasser¬ 
läufen und Volkscharakter die Hauptscheide zwischen Nord- und 
Süd- oder Nieder- und Oberdeutschland. Die nördlich 
vorgelagerten Berg- und Hügelländer gehen allmählich in die 
norddeutsche Tiefebne über. In Oberdeutschland liegen mehrere 
Hochebenen, welche von Gebirgswällen umschlossen sind. Die
	        
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