Die Promi» Srandenburg. 
1. Name. Den Namen „Mark Brandenburgs gab Albrecht der Bär, dem Kaiser 
Lothar 1134 die Nordmark übertragen hatte, zuerst einigen wendischen Gebieten, die ihm 
teils von dem Wendenkönige Pribislaw geschenkt (Zauche), teils durch Erbschaft an ihn 
übergegangen waren (Havelland). 
2. Lage und Grenzen. Unsere Provinzlliegt zwischen dem 51 und 54° nördl. 
Breite und dem 29 und 34° östl. Länge. Sie gehört der norddeutschen Tiefebene an 
und grenzt nördlich an die Großherzogtümer Mecklenburg und die Provinz Pommern, 
östl. an Westpreußen, Posen und Schlesien, südl. an Schlesien und die Provinz Sachsen, 
westl. an die Provinz Sachsen, Anhalt und Hannover. 
3. Größe. Brandenburg hat fast die Gestalt eines Vierecks, dessen größte Länge 
im Norden von Lenzen bis Neuwedel über 400 km. und dessen größte Breite in der 
Mitte von Strasburg bis Senftenberg etwa 300 km. beträgt. Es umfaßt 39 898 qkm., 
wovon etwa Vso auf Gewässer kommen. 
4. Bodenbeschaffenheit. Das Land ist zum größten Teil aufgeschwemmtes 
Flachland und daher meist eben, jedoch liegen die südlichen und nördlichen Teile höher 
als die mittleren. Der südliche, auch schlesische Landrücken genannte Höhenzug, zerfällt 
in den westlichen Teil, den sandigen Fläming mit dem Hagelberge bei Belzig (200 m.) 
und den östlichen Teil, den Niederlausitzer Grenzwall mit dem Rückenbcrge bei Sorau 
(230 m.), Brandenburgs bedeutendste Höhe. Die Bodenerhebungen im nördlichen Teile 
der Mark aber sind Ausläufer des mecklenburgischen und pommerschen Höhenzuges. 
Er durchzieht die Neumark (von der Drage bis zur Oder), die sehr fruchtbare und seeen- 
reiche Uckermark (von der Oder bis zur Havel), die alte Grafschaft Rnppin (von der 
Havel bis zur Dosse) und die Priegnitz (von der Dosse bis zur Elbe), dacht sich im Süden 
zu einer Niederung ab, die in wechselnder Breite fast durch die ganze Provinz geht und 
von einer Wasserstraße (Finow-Kanal, Havel, Ruppiner Kanal, Rhin und Dosse) durch¬ 
zogen wird, an deren Ufer Sumpfland und Torfmoore sich befinden, so im Rhiuluch. 
Als eine Fortsetzung derselben nach Osten zu kann das jetzt sehr fruchtbare Oder- und 
Warthebruch angesehen werden. Diese Niederung erhebt sich im Süden wieder zu so¬ 
genannten Tafelländern, nämlich dem Havelland, welches durch das havelländische Luch 
in West- und Ost-Havelland geschieden wird, der Barnim zwischen Havel, Spree, Finow- 
Kanal, das Land Lebus nördlich vom Friedrich-Wilhelm-Kanal zwischen Spree und Oder 
mit Braunkohlenlagern, das waldreiche Land Sternberg mit Schwiebus südlich von der 
Warthe. Diese Tafelländer dachen sich nach Süden wieder zu einer Niederung ab, 
welche ebenso wie die nördliche von einer Wasserstraße durchzogen wird, nämlich von 
(dem plaueschen Kanal), der Havel, Spree, dem Friedrich-Wilhelms-Kanal und dex 
Oder. Den Südrand bilden wieder eine Reihe Tafelländer, nämlich die Zauche zwischen 
Plane, Havel und Ruthe, der sandige Teltow südlich von Berlin zwischen Ruthe, Havel, 
Spree und Rotte, das Land Beeskow-Storkow mit den rauenschen Bergen (152 m) 
zwischen Rotte und Spree, die Niedcrlausitz zwischen Spree, Friedrich-Wilhelms-Kanal, 
Oder und Bober. Zwischen den genannten Tafelländern und dem Fläming und Nieder¬ 
lausitzer Grenzwall zieht sich eine dritte Niederung durch die Provinz, beginnend an der' 
Elbe mit dem Fiener-Brnch und fortgehend bis zum Spreewalde. Etwa Vs der Provinz 
ist Sandboden, V3 gemischter Sand- und Lehmboden, 1/10 reiner Lehmboden, fast 710 
Moorboden. Brandenburg hat unter allen Provinzen des Staates verhältnismäßig den 
meisten Sandboden. Am ungünstigsten steht in dieser Beziehung der Regierungsbezirk 
Frankfurt da, in dem mehr als die Hälfte reiner Sandboden ist. Im Regierungsbezirk 
Potsdam nimmt dagegen Moorboden fast Vs der ganzen Fläche ein. Reiner, dem Acker¬ 
bau günstiger Lehm- und Tonboden findet sich links der Oder in der Uckermark, im 
Kl. Heimatstunde Nr. 4.
	        
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