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3. Um diese Zeit war es geschehen, daß Friedrichs Gattin Elisabeth 
ans der belagerten Wartburg eines Mägdleins genas. Aber es fehlte an 
Priesterhänden, die den Säugling hätten taufen mögen. Da machte sich 
der edelmütige Vater, um das bekümmerte Mutterherz zu beruhigen und 
dem frommen Glauben Genüge zu leisten, im Dunkel der Nacht mit seinem 
Kinde auf den Weg, um es zu Reinhardsbrunn taufen zu lassen. Als 
aber die kleine Schar von den Eisenachern erspähet ward, ritten diese in 
scharfem Trabe ihr nach. Da brach das Kind in lautes Weinen aus, und 
die Amme, die es trug, erklärte, daß es sich nach Nahrung sehne. Und 
Friedrich gebot alsdann seinen Reisigen Halt und sprach mit edlem Mute: 
Das Kind muß trinken, und wenn es das Thüringer Land kostet. Und 
das Mägdlein war gesäugt, während die Eisenacher, deren Rossestampfen 
das Ohr des ebenso mutigen, als zärtlichen Vaters erreichte, von der Spur 
des Gegners abgekommen waren. Nachdem das Kind getauft war, kehrte 
Friedrich ungefährdet zur Wartburg zurück. 
4. Friedrich verteidigte auch, nachdem sein Vater nach Erfurt über¬ 
gesiedelt war, wo er in Dürftigkeit starb (1314), mit tapferm Mute die 
eroberte Feste, und endlich gelang es ihm und seinem Bruder Diezmann, 
die feilen Kriegsknechte des Kaisers aufs Haupt zu schlagen und sich da¬ 
durch den ungestörten Besitz von Thüringen und Meißen zu sichern. Es 
war im Frühling des Jahres 1307, als ein gewaltiges Heer, teils leichle 
Reiter und Bogenschützen, teils Schwerbewaffnete in voller Rüstung, zu 
denen des Kaisers Leibeigene aus Österreich und Schwaben gehörten, in 
das Osterland hereinbrach und dort mit des Kaisers Anhängern aus 
Thüringen sich vereinigte. Da rüsteten sich Friedrich und Diezmann zu 
kräftiger Gegenwehr und entboten ihre Getreuen aus Thüringen und 
Meißen und dem Osterlande, Ritter und Edle, Bürger und Bauern nach 
Leipzig. Den bedrängten Brüdern sendete ihr Schwager, der Herzog 
Heinrich von Braunschweig, dreihundert Reiter. Am letzten Tage des 
Monats Mai zog Friedrich an der Spitze seines Heeres voll freudiger 
Zuversicht ans Leipzig gegen seinen Feind, der bei Lucka im jetzigen 
Herzogtum Altenburg ein festes Lager bezogen hatte. Es kam zu einer 
blutigen fünfstündigen Schlacht, die mit der vollständigen Niederlage der 
Kaiserlichen endigte. Der Schwaben Flucht ward zum Sprichwort im 
Thüringerlande, und manches unbedachte Vorhaben traf die Warnung: 
Es wird dir glucka (glücken). 
Wie den Schwaben bei Lucka. 
Nachdem diese Stürme sich gelegt hatten, sein Bruder Diezmann aber 
ein Jahr später in Leipzig in der Thomaskirche meuchlings ermordet 
tvorden, war Friedrich mit der gebissene Wange, dem die Nachwelt auch 
den Beinamen des „Freudigen" gegeben, der alleinige Herrscher in den 
Thüringer und Meißner Landen. Er starb, nachdeni sein freudiger Mut 
ermge Jahre vorher sich in krankhaften Trübsinn verkehrt hatte, im Jahre 
1324 und wurde im Katharinen-Kloster zu Eisenach beigesetzt. Sein 
Denkstern rst rwch in Reinhardsbrunn zu sehen. Nach Dörinq
	        
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