fullscreen: Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit

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Die Oberfläche der Erd e. 
Vulkane zu. — Im afrikanisch^ ndischen Meere sind die Komoren und Mas- 
karenen, desgleichen vor der Westküste Afrikas einige Inseln (Fernando Po) und 
Inselgruppen, besonders die des grünen Vorgebirgs und die (Sanareit, als vulkanisch 
bekannt. Ans dem Continent von Afrika, das früher im Osten ein Schauplatz gro߬ 
artiger vulkanischer Thätigkeit gewesen, hat sich letztere nur noch im Lande der Cameruu 
bis auf unsere Zeit erhalten; dagegen' zählt mau 14 in Vorder -Asien, d. h. in 
Kleinasien, Armenien und Kankasien. — Europa, wo in der Vorzeit sehr viele flammten' 
hat nur die 2 berühmten Centralvnlkane^) Aetna und Vesuv, kleinere ans den lipari- 
schen Inseln nördlich von Sizilien nnd in den Cykladen östl. von Griechenland; Js. 
land freilich, das ebensogut Feuerland heißen könnte, hat 19, einige wegen furchtbarer. 
Ergießnngen sehr berüchtigt. Die im atlantischen Meer liegenden Azoren bilden 
gleichfalls eine Gruppe von Vulkanen. — Daß es in Polynesien oder Oceanien, d. h. 
in der Inselwelt der großen Südsee, nicht an Vnlkaneu fehlen wird, kann man 
denken; viele der zahllosen Inseln nnd Inselgruppen sind zwar niedrig, nur Korallen- 
bauten, allein auch nicht wenige sind vulkanisch entstanden und prangen mit herrlichen 
oft Feuer speienden Bergkegeln, und im sndl. Polarmeere, ans dem antarktischen Conti- 
nente, erheben sich u. a. die Fenerberge Erebns und Terror zu 3300—3900 in. Höhe. 
Die Frage liegt nahe, ob den Vnlkanen die Nähe des Meeres nothwendig, nnd 
welche Tiefe für ihren Herd anzunehmen sei; anch die fernere Frage, ob jener Herd in 
einer Lavaregion liege, nnd wenn das nicht, woher die große Masse Material komme, 
ans der sich von Zeit zn Zeit Lava bereite. Es herrschen darüber verschiedene Ansich¬ 
ten, von denen jedenfalls die viel für sich hat, daß unterhalb der mehrere Meilen dicken 
Erdrinde sich alles in glühendem, ja geschmolzenem Znstande befinde. Vou dort stiegen 
nnn die sich blähenden Lavamassen auf, Ausbrüche mit und ohne Erdbeben, oder — 
wo keine Oeffnung — bloß Erdbeben veranlassend. Die vulkanische Thätigkeit sei also 
eine „natürliche Reaction des glühend gebliebenen Erdinnern gegen die bereits erstarrte 
Rinde desselben". 
Erwähnt seien hier noch die Schlammvulkane oder Salsen, 100—150 m. hohe 
kegelförmige Thonhügel, aus deren Gipfel aufsteigende Gasblasen, das schlammige, sal- 
zige Wasser in der kleinen kratersörmigen Oeffnung durchbrechend, Schlamm auswerfen 
und von Zeit zu Zeit sich auch Schlammströme ergießen; es finden sich solche nament- 
lich am SO.° und NW.-Ende des Kaukasus, auf Sicilieu, Java, in China und bei 
Turbeco (Neugranada) in S.-Amerika. 
§. 38. Die Meere und deren Glieder. 
Wie der Luftocean die Erde gleich einer Hohlkugel umgibt, so würde 
der feste Erdkern auch von einer Wasser-Hohlkugel umgeben sein, wenn nicht 
*) L. v. Buch unterscheidet R eihe nv nlk a ne, die sich gleich Schkölen auf laug¬ 
gestreckten alten Erdspalten erheben, nnd Centralvn lkan e, die sich aus beschränk¬ 
terem Gebiet nm einen Mittelpunkt der Thätigkeit ordnen. 
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