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schlief; denn er hielts für das sicherste, sie in den Alpen aufzureiben. 
Aber die Cimbern sprangen auf, schrien um Rache und erschlugen im 
Grimme das ganze römische Heer bis auf wenige; dann zogen sie 
weiter, um sich in Gallien niederzulassen. Die Römer schickten acht 
Jahr hintereinander Heere, erlitten aber immer Niederlagen. Da war 
großes Wehklagen und noch größeres Entsetzen in ganz Welschland. 
Keiner mochte gegen die Deutschen ins Feld ziehen, und jeder glaubte, 
das Ende der römischen Herrschaft sei da. Die Sieger aber, anstatt 
in Welschland einzufallen, zogen gen Spanien und versäumten damit 
die rechte Zeit. 
Denn während dieser Zeit war in Rom Marius zum Feldherrn 
gewählt worden, ein rauher Mann, aber ein Abgott der Soldaten. 
Er hatte ein gewaltiges Heer gerüstet, zog eilends nach Gallien, und 
als er die wilden Schwärme nicht mehr traf, legte er ein festes Lager 
an und übte seine Soldaten. Als nun die Cimbern mit den stamm¬ 
verwandten Teutonen aus Spanien wiederkamen, lagerte Marius an 
der Rhone, hütete sich aber wohl, den fürchterlichen Feind anzugreifen; 
denn erst sollten seine Soldaten sich an den Anblick der Barbaren ge¬ 
wöhnen. Da trennten sich die Bundesgenossen, um auf verschiedenen 
Wegen in Italien einzufallen; die Cimbern zogen nach Tirol, die Teu¬ 
tonen wollten über die Seealpen vordringen. 
Mit wildem Ungestüm rannten die Teutonen wider das feste 
Lager des Marius, um ihn zur Schlacht daraus hervorzulocken; aber 
da es vergebens war, brachen sie auf und riefen im Vorbeigehen 
höhnisch den Römern zu: „Wir ziehen nach Italien; habt ihr etwas 
an eure Weiber und Kinder zu bestellen?" — Marius eilte ihnen 
nach — es war im Jahre 102 vor Christi Geburt — und traf sie, 
wie sie im schönen Talgrunde an beiden Ufern eines Flusses Rast 
hielten, vergnügt und sorglos beim Schmause und im Bad. Es begann 
eine fürchterliche Schlacht. Schon wurden die Römer zurückgedrängt, 
da fallen aus einem Hinterhalte römische Reiter den Teutonen in den 
Rücken, und — diese sind verloren. Zu Tausenden sinken sie in ihr 
Blut, nur wenige wurden gefangen. Die Weiber schlugen, grimmig 
vor Scham, die Fliehenden und töteten sich selbst, um den Römern 
nicht in die Hände zu fallen. Unter den Gefangenen war der Teutonen¬ 
herzog T e u t o b o d, ein riesiger Mann und so gewandt, daß er sechs 
Pferde zu überspringen vermochte. 
Indessen waren die Cimbern durch die Tiroler Alpen gezogen; 
scherzend fuhren sie, auf ihren Schildern sitzend, von den schnee- und 
eisbedeckten Bergen hinab. Vor ihnen her flüchtete der römische Feld-
	        
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