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bis zu dem Salzlager hinunter. Droben am Schacht stellt er eine
Dampfmaschine auf; diese muß ihn in einem Fahrkasten hinablassen
und wieder heraufziehen. Sie muß auch das Salz aus der Tiefe
herausschaffen.
Drunten schlägt der Bergmann das Salz mit der Haue los. Dann
stößt er auch mit einem langen Meißel Bohrlöcher ins Salzlager, füllt
dieselben mit Schießpulver und sprengt dadurch dicke Stücke mit einem-
mal ab. Das Salzlager drunten ist mitunter so dick, wie der höchste
Kirchturm hoch ist, und ist so fest wie Stein, darum nennt man es
Steinsalz. Manches Steinsalz ist mit anderen Erden etwas vermengt;
dies gibt man dem Vieh an das Futter. Anderes ist aber so hell
und klar wie das schönste Glas und spaltet in Würfelkristalle. Dieses
reine Steinsalz zermahlt man auf Mühlen zu feinem Mehl und bringt
es dann ebenfalls auf den Tisch. Es ist noch reiner und selbst noch
kräftiger als das Salinensalz. Wagner.
231. vu8 Eisen.
Das Eisen stellt äusserlich zurück hinter dem sonnig¬
leuchtenden Golde und dem in reinem Weiss schimmernden Silber,
ja hinter dem Kupfer, dem Zinn und manchem andern Metalle.
Aber es übertrifft jene weit in den Eigenschaften, welche die
Metalle für den Gebrauch des Menschen geschickt machen. Sonst
hart und fest, wird es bei bedeutenden Hitzegraden weich und
formbar wie Wachs. Es lässt sich hämmern und schweifsen,
schmelzen und in Formen giessen. Dabei ist es auf der Erde
in ungeheuern Massen und fast überall gegenwärtig, in Gesteinen
und Erden, in Sand und Schlamm, in Sümpfen und Gewässern^
Die Geschichte erzählt uns, dass in uralter Zeit die Völker
weder Eisen noch anderes Metall kannten und sich ihre Äxte,
Messer, Lanzenspitzen und Beile aus Steinen, ihre Nadeln aus
Knochen herstellen mussten. Später traten an die Stelle der
Geräte von Stein solche von Kupfer und Bronze, und das war
schon ein ungeheurer Fortschritt; aber erst, als man das Eisen
kennen und gewinnen lernte, war das Richtige gefunden. Wann
und wo diese wichtige Entdeckung gemacht wurde, darüber
gibt es keine Kunde. Rasch hat sich dann die Eisenbearbeitung
durch die Welt verbreitet. Selbst unter den Negerstämmen
Afrikas gibt es Schmiede, die mit Hälfe einiger Kohlen und
eines Handblasebalgs aus leicht zu verschmelzenden Eisenerzen