Full text: Das Vaterland (Schulj. 5 und 6)

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7. Da ruft der Greis so freudig bang: 
„Sagt an, was ihr erschaut! 
Mein Schwert (ich kenn’s am guten Klang) 
es gab so scharfen Laut.“ 
„Der Räuber ist gefallen, 
er hat den blut’gen Lohn. 
Heil dir, du Held vor allen, 
du starker Königssohn!“ 
8. Und wieder wird es still umher, 
der König steht und lauscht: 
„Was hör’ ich kommen übers Meer? 
Es rudert und es rauscht!“ 
„Sie kommen angefahren, 
dein Sohn mit Schwert und Schild, 
in sonnenhellen Haaren 
dein Töchterlein Gunild.“ 
9. „Willkommen!“ ruft vom hohen Stein 
der blinde Greis hinab, 
„nun wird mein Alter wonnig sein 
und ehrenvoll mein Grab. 
Du legst mir, Sohn, zur Seite 
das Schwert von gutem Klang; 
Gunilde, du befreite, 
singst mir den Grabgesang!“ L. ühland. 
224. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren. 
Ein Vater in Nürnberg hatte sechs Kinder und übergab ihnen 
alle seine Güter, Haus, Hof und Äcker und versah sich dessen zu 
seinen Kindern, sie würden ihn ernähren. Da er nun bei seinem 
ältesten Sohne eine Zeit lang war, wurde der Sohn sein überdrüssig 
und sprach: „Vater, mir ist diese Nacht ein Knäblein geboren, und 
wo jetzt Euer Armstnhl ist, soll seine Wiege stehen; wollet Ihr nicht 
zu meinem Bruder ziehen, der eine größere Stube hat?" 
Da er nun eine Zeit lang bei dem anderen Sohne gewesen 
war, wurde der auch sein müde und sprach: „Vater, Er hat gerne 
eine warme Stube, und mir thut der Kopf davon weh: will Er nicht 
zu meinem Bruder gehen, der ein Bäcker ist?" 
Der Vater ging, und da er nun eine Zeit lang bei seinem 
dritten Sohne gewesen war, wurde er auch diesem zur Last, daß er 
sprach: „Vater, bei mir geht es aus und ein wie in einem Tauben¬ 
schlage, und du kannst dein Mittagsschläflein nicht machen; willst du 
nicht zu meiner Schwester, der Käthe? die wohnt an der Stadtmauer." 
Der Alte merkte, wie viel es geschlagen hatte, und sprach bei sich
	        
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