Full text: Lehr- und Lesebuch für weibliche Sonntags- und Fortbildungsschulen

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sparungen lassen sich auch dadurch erzielen, daß man die einzelnen 
Bekleidungsstücke beim Gebrauche selbst möglichst schont. 
Aber auch dem Aufbewahren dieser Gebrauchsgegenstände 
ist aus Ersparnisrücksichten die größte Aufmerksamkeit zuzuwenden. 
Vor allen Dingen mache man sich zur Aufgabe, seine Kleider 
vor Staub, Feuchtigkeit, vor zu grellem Sonnenlichte und vor 
Motten zu bewahren. Der Kleiderschrank muß an einem trockenen 
Raume des Hauses sich befinden und gut verschließbar sein, darf 
keine Risse oder Löcher (besonders Astlöcher) haben und soll während 
der Sommermonate nicht viel geöffnet werden. Der Staub übt, wie 
jedermann weiß, nicht nur einen nachteiligen Einfluß auf die Farbe des 
Stoffes, sondern auch auf den Stoff selbst aus; die Feuchtigkeit 
erzeugt die gefürchteten Stockflecken, und das Sonnenlicht schädigt 
die Farbe des Stoffes. Zu bekannt ist der Schaden durch Motten— 
fraß. Am besten schützt man seine Kleidungsstücke gegen Motten 
durch das Wegfangen der im Zimmer umherfliegenden Nachtschmetter— 
linge und durch häufiges Ausklopfen aller gepolsterten Sachen, 
des sämtlichen Pelzwerkes und aller wollenen Stoffe. Empfehlens— 
wert ist es, an den Aufbewahrungsorten von Pelzwerk und 
Wollstoffen in Papier gewickelten Kampfer, mit Petroleum be— 
feuchtete Leinwandstücke oder andere stark riechende Dinge (wie 
Moschus, Kienholz, Terpentinöl, Insektenpulver u. s. w.) unterzu⸗ 
bringen. Pelzwerk bestreut man nicht selten auch mit grob ge— 
stoßenem Pfeffer und bringt es dann in luftdicht schließende Schach⸗ 
teln oder gut schließende Kleiderschränke. 
Unerläßlich notwendig ist es auch, in der warmen Jahreszeit 
in kürzeren Zwischenräumen sämtliche Kleider aus den Schränken 
zu nehmen und sie nach einer gründlichen Musterung in genügender 
Weise auszuklopfen. 
Um Lederwaren, besonders Schuhe und Stiefel, lange 
und gut zu erhalten, müssen dieselben nicht nur immer trocken auf⸗ 
bewahrt, sondern auch während ihrer Benützung von Zeit zu Zeit 
mit Fett (sehr gerne nimmt man hiezu eine Mischung von Talg 
und Fischthran) eingerieben werden. 
Will man die neuen Sohlen dauerhafter machen, so empfiehlt 
es sich, dieselben (aber ja nicht das Oberleder) mehrmals mit Firnis zu 
bestreichen und diesen nach jedem Bestreichen gut eintrocknen zu lassen.
	        
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