fullscreen: Geschichte des Mittelalters bis zum Westfälischen Frieden (H. 2)

Heinrich I. — Otto I-, der Große. 
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Die neuen Einrichtungen erprobte Heinrich zunächst gegen die Heveller, 
deren Burg Brennabor er 928 mitten im Winter eroberte, und andere 
wendische Stämme. Er setzte einen Markgrafen ein und zwang die Wenden zu 
jährlichen Abgaben. Sächsisch eNordmark istspäterdas Land genannt worden. 
Weiter im Süden gründete er an der Elbe die Mark Meißen. Damit 
begann die Wiedergewinnung des früher deutschen Gebietes 
östlich der Elbe. — Auch Böhmen erkannte Heinrichs Oberhoheit an. 
5. Sieg über die Ungarn. Nach Ablauf des Waffenstillstandes ver- 
weigerte Heinrich den Ungarn die Abgabe. Sie fielen deshalb mit nn- 
geheurer Streitmacht in Thüringen ein. Heinrich aber vernichtete sie 933 933. 
durch den glänzenden Sieg „auf dem Riade" (bei Merseburg). Zweiund- 
zwanzig Jahre lang wagten sie sich nicht wieder über die deutschen Grenzen. 
6. Heinrich und die Dänen. Sein Tod. Auch gegen die Dänen, 
die wiederholt über die Eider Vordraugen, war Heinrich siegreich. Unter 
seinem Schutze konnte in den Ländern des Nordens die Missionsarbeit, 
die seit Ansgar fast ganz geruht hatte, wieder aufgenommen werden. Wenige 
Jahre später starb Heinrich und ward in der Schloßkirche zu Qu edlin- 936. 
bürg begraben. 
7. Heinrichs Gemahlin. Eine treue Gehilfin und kluge Ratgeberin 
war dem König seine Gemahlin, die fromme Mathilde. Sie erhielt in 
einem Kloster ihre Erziehung, als Heinrich kam und sie zur Gemahlin be- 
gehrte. Oft hat sie seinen heftigen Sinn besänftigt und ihn zur Milde und 
Gerechtigkeit ermahnt. In späteren Jahren ist sie auch als Friedensstifterin 
zwischen ihre hadernden Söhne getreten. Besonders wird von ihr gerühmt, 
wie sie sich der Unterdrückten und Notleidenden annahm. Da ihr Gemahl 
an einem Sonnabend gestorben war, pflegte sie jedesmal, wenn dieser 
Wochentag wiederkehrte, milde Gaben an Bedürftige auszuteilen. Das von 
ihr gestiftete Kloster in Quedlinburg wurde eine Hauptstätte der Bildung 
im Sachsenlande. In der Schloßkirche dieser Stadt liegt sie an der Seite 
König Heinrichs begraben. 
2. Olto I., der Große. 
1. Die Königskrönung. Heinrichs Sohn Otto fügte der Macht den 
Glanz hinzu. Das zeigte sich schon bei seiner feierlichen Krönung in Aachen, 
die durch den Erzbischof von Mainz vorgenommen wurde. Beim Krönnngs- 
mahle versahen die Herzöge (von Franken, Bayern, Schwaben und Lothringen) 
zum erstenmal die „Erzämter" als Kämmerer, Trnchseß, Schenk und 
Marschall. 
2. Befestigung der Einheit und Macht des Reiches. Den Reichsfürsten 
zeigte Otto, daß er sie nicht als erbliche und in ihrer Regierung selbständige 
Nebenfürsten, sondern nur als königliche Beamte betrachtete, indem er sie 
nach seinem Ermessen bestrafte, ein- und absetzte.
	        
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