Full text: Vaterland und Weite Welt (C. Oberstufe)

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bildenden, an sich dürren Realnnterrichte jene sittliche Weihe und 
ideale Auffassung hinzu, welche unserer Zeit so nötig sind. Auf¬ 
klärung des Verstandes und Verklärung des Gemütes gehen daher 
möglichst Hand in Hand. 
Was die Form anlangt, so konnten wir uns nicht entschließen, 
die Stoffe ans Kosten der Klassicität so leicht zu wählen, daß damit 
alle Schwierigkeiten des Verständnisses umgangen werden. Wir 
griffen vielmehr im Einverständnisse mit den besten Methodikern 
unserer Zeit in den Schatz unserer volkstümlich-klassischen Litteratur 
hinein, und da die Stücke nicht der Reihe nach gelesen werden sollen, 
sondern mit Auswahl, mit Rücksicht auf den jeweiligen Standpunkt 
der Schüler und auf die damit im Zusammenhange stehenden, vor¬ 
bereitend wirkenden Lehrstoffe, so können ernstliche Schwierigkeiten bei 
der Behandlung wohl kaum entstehen. Wenn der Volksschüler durch 
das Lesebuch Gedanken- und Sprachbereicherung, Sprachanschauung 
und Sprachübung, Geistes- und Gemütsanregung, Herzens- und 
Willensveredelung, und vor allem die Mittel zu seiner späteren Fort¬ 
bildung gewinnen soll, so kann in demselben auf die volkstümliche 
Sprache der Wissenschaft und Dichtung nicht verzichtet werden. 
Die Lehrstoffe der Oberstufe haben die Herausgeber in ihrem 
„Kleineren Reallehrbuche, 128 S., 0,50 Mk. Leipzig, Julius 
Klinkhardt" entwickelt, und es sind dort auch die Bezüge zu den 
Lesestoffen angedeutet worden. 
Möge auch dieses Buch sich für die Volksbildung segensreich 
erweisen! 
Vorwort zur 17. Auslage. 
Veränderungen und Ereignisse im Leben unseres Volkes, der 
Tod Wilhelms I. und Friedrichs III., die Gründung deutscher Ko¬ 
lonien, Fortschritte der Wissenschaft re. nötigten uns, eine kleine An¬ 
zahl Lesestücke, die veraltet waren, durch zeitgemäßere zu ersetzen. 
Außerdem fügten wir am Ende des Buches noch einige wertvolle Lese¬ 
stücke, die man willkommen heißen wird, hinzu. _ Diese Änderungen 
sind jedoch so wenig umfangreich, daß ein gleichzeitiger Gebrauch 
verschiedener Ausgaben nicht wohl stören kann. 
Leider zwingen uns rücksichtslose Ausbeutungen unserer Lese¬ 
bücher zu der Erklärung, daß wir in Zukunft den gesetzlichen Schutz 
anrufen werden. 
Burg und Leipzig, 1890. 
Dr. W. Jütting. Hugo Weber.
	        
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