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nemlich die Finsternisse. Wenn der dunkle Neumond je zuweilen in seinem Lauf
gerade zwischen die Erde und die Sonne hineinrückt, nicht höher und nicht tiefer, so
können wir vor ihm am Hellen Tag die Sonne eine Zeitlang nimmer sehen oder doch
nicht ganz. Und das ist alsdann eine Sonnenfinsterniß. Die Sonncnfinsterniß kann
nur im Neumond stattfinden. Wenn aber im Vollmond die Erde gerade zwischen die
Sonne und den Mond hineintritt, nicht höher und nicht tiefer, so kann die Sonne
nicht ganz an den Vollmond scheinen, weil die Erde ihren Strahlen im Wege steht.
Dies ist alsdann eine Mondsfiusterniß. Die Dunkelheit, die wir an dem Mond erblicken,
ist nichts anderes als der Schatten von unserer eigenen Erde.
7. Und wenn der Mond in seinem vollen Licht am Himmel erscheint, sieht er bei
allem dem kurios aus mit seinem trüben Gesicht und mit seinen helleren und blässeren
Flecken. Denn bekanntlich ist die Helle nicht gleichmäßig über ihn verbreitet sondern
ungleichmäßig. Damit hat er die Gelehrten lange Zeit vexirt und ihnen weisgemacht,
die helleren Theile seien Land, von welchem die Lichtstrahlen wieder zurückprallen, und die
dunkleren seien Wasser, welches die Lichtstrahlen verschluckt. Allein mit einem guten
Fernrohr, wie es in vorigen Zeiten keine gab, hat ein rechtschaffener Sternseher Namens
Schröter ganz andere Dinge auf dem Mond entdeckt als Land und Wasser, nemlich auch
Land, aber kein Wasser sondern weite Ebenen, hohe Berge und tiefe Abgründe von wunder¬
barer Gestalt und Verbindung.
8. Und nun: was hat denn eigentlich der Mond am Himmel zu verrichten?
Antwort: was die Erde. So viel ist gewiß, er erhellt durch sein mildes Licht, welches
der Widerschein von seinem Sonnenschein ist, unsere Nächte. Hinwiederum scheint die
Erde mit ihrem Sonnenglanz in wechselndem Licht an die finstere Halbkugel des Mondes
und erhellt ihre lange, lange Nacht. Was will der geneigte Leser sagen? Sieht man
nicht in den ersten Tagen des Neulichtes, wenn der Mond noch wie eine krumme Sichel
am Himmel steht, sieht man nicht auch den übrigen dunkeln Theil seiner Scheibe oder
seine Nacht durch einen schwachen grünlichen Schimmer erhellt? Das ist eine Wirkung
des Sonnenscheins, der von der erleuchteten Halbkugel unserer Erde auf den Mond
fällt, oder der Erdschein im Mond.
116. Planeten, Kometen und Firsternt.
1. Glicht nur die Erde und der zu ihr gehörende Mond wandeln um
die Sonne herum sondern auch noch andere Sterne, welche man deßhalb
wie die Erde Planeten d. h. Wandelsterne nennt. Größere Planeten
gibt es acht, welche nach ihrer Entfernung von der Sonne so aufeinander¬
folgen: Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun.
Außer diesen hat man neuerdings noch über 100 ganz kleine Planeten
(Asteroiden) entdeckt, die ursprünglich vielleicht miteinander einen größern
Planeten gebildet haben. Woran erkennt man nun die Planeten? Erstens
daran, daß sie wie der Mond nicht immer bei demselben Sterne ge¬
sehen werden; ferner daran, daß sie nicht wie die anderen Sterne unruhig
glitzern, flimmern und funkeln, sondern in gleichmäßig ruhigem Lichte
leuchten. Am schönsten leuchten so Jupiter und Venus, welch letztere als