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47. Meine Mutter.
47. Meine Mutter.
Kein Vogel sitzt in Flaum und Moos
in seinem Nest so warm,
als ich auf meiner Mutter Schoß,
auf meiner Mutter Arm.
Und tut mir weh mein Kopf und Fuß,
vergeht mir aller Schmerz,
gibt mir die Mutter einen Kuß
und drückt mich an ihr Herz.
Friedrich Güll.
48. Die Liebe schaut heraus.
1. £ieb' Mutter, was leuchtet so golden und klar
des Schwesterchens dunkles Augenpaar?
So leuchten die goldenen Kugeln kaum
in heiliger Thristnacht am Tannenbaum. —
2. „ Daß Schwesterchens Augen so leuchtend sind,
das macht die Liebe, mein gutes Kind!
Sie blickt heraus, sie blickt hinein
und gibt dem Auge den goldenen Schein!"
Z. Sch liebe dich, Mutter! (D steh doch schnell,
sind meine Augen jetzt auch so hell? —
„Sa, hell wie Gold!" — Und die deinen gar,
lieb' Mutter, die sind wie die Sonne so klar.
Julius Sturm.
49. Mutter und Kind.
1. T) lütterlein, sprich,
warum liebst du dein Kindlein doch
so inniglich?
Aber die Mutter spricht:
„Das weißt du nicht?
MeiFs sromm ist allzeit,
nicht weint und nicht schreit,
und lustig ist's auch
wie 's Uöglein im Strauch.