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Land zum Wohnsitz. Dies wurde ihnen aber verweigert. Der
römische Statthalter Carbo, der sie in einen Hinterhalt zu
locken und zu vernichten suchte, wurde bei N o r e j a in Kärn-
then von ihnen besiegt. Jetzt wäre es den Cimbern leicht gewesen,
in Italien einzudringen. Sie verfolgten diesen Sieg aber nicht
weiter, sondern sie zogen nach Westen und fielen in das südliche
Frankreich (Gallien) ein. Hierher schickten die Römer drei große
Heere, um sie zu vertreiben, aber diese wurden alle nachein¬
ander von den Cimbern vernichtet. Ganz Rom zitterte vor
diesen Barbaren, und der „cimbrische Schrecken" war lange
Zeit sprichwörtlich in der Stadt. Leicht hätten die Cimbern jetzt
Rom erobern können; sie zogen aber nicht nach Italien, sondern
nach Spanien. Auch hier gründeten sie sich keine neue Heimat.
Nach einigen Jahren kehrten sie wieder nach Gallien zurück.
Hier gesellte sich ein zweites germanisches Volk zu ihnen. Dies
waren die Teutonen. Diese hatten früher an der Ostsee ge¬
wohnt und waren gleichfalls nach Süden gezogen, um sich neue
Wohnplätze zu suchen. Da aber das Land die große Menge
nicht ernähren konnte, so trennten sich die beiden Völker bald
wieder. Doch vereinbarten sie, von zwei Seiten in Italien ein¬
zudringen und zwar die Teutonen von Westen und die Cim¬
bern von Norden her.
b) (Der Untergang der Teutonen.) Die Teutonen
zogen die Rhone abwärts nach Süden und überschritten diesen
Fluß an der Stelle, wo er die Jsere aufnimmt. Hier stießen
sie auf ein römisches Heer unter dem Feldherrn Marius.
Dieser hatte die Zeit, während die Cimbern in Spanien gekämpft
hatten, benutzt, um sich ein tüchtiges Heer heranzubilden. Mit
diesem hatte er aus Vorsicht am linken Ufer der Rhone ein ver¬
schanztes Lager bezogen. Obgleich die Teutonen vor dem römischen
Lager erschienen, das römische Heer neckten und höhnten und
es zum Kampfe herausforderten, so ließ sich Marius doch nicht
aus seiner Fassung bringen. Er suchte seine Krieger erst an
den Anblick der wilden Männer zu gewöhnen und benutzte
günstige Gelegenheiten, um kleine Haufen der Feinde zu über¬
fallen, damit die Seinen erst im kleinen siegen lernten. Die
Teutonen hielten dies Zaudern der Römer für Furcht und brachen
nach Italien auf. Als sie an dem römischen Heere vorbeizogen,
fragten sie die römischen Soldaten aus Hohn, ob sie nichts
an ihre Weiber in Rom! zu bestellen hätten. Marius folgte