Metadata: Das sechste Schuljahr

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sich auch vermählte. Als er aber sein Vermögen verloren hatte, 
zog er sich in die Einsamkeit zurück, um ungestört über religiöse 
Dinge nachdenken zu können. Hier glaubte er himmlische Er¬ 
scheinungen zu haben. Er trat dann plötzlich mit der Erklärung 
hervor, der Engel Gabriel sei ihm erschienen und habe ihm den 
Auftrag gegeben, den Götzendienst seiner Landsleute zu zerstören 
und den reinen Glauben ihres Vaters Abraham wieder unter 
ihnen herzustellen. Anfangs fand er nur wenige in Mekka, 
die an seine Offenbarungen glaubten. Die Mehrzahl haßte und 
verfolgte ihn, weil er die in Arabien herrschende (heidnische) 
Religion angriff. Als man ihn ermorden wollte, suchte er sein 
Leben durch die Flucht zu retten. Er floh von Mekka nach M e- 
d i n a. Diese Flucht fand im Jahre 622 statt. Mit diesem Jahre 
der Flucht beginnen die Mohammedaner ihre Zeitrechnnung. 
In Medina wurde Mohammed mit Freuden aufgenommen. Seine 
Lehre gewann hier viele Anhänger. Er sammelte nun streitbare 
Männer um sich, die er durch die Gewalt seiner Reden zur Tapfer¬ 
keit entflammte, und begann an der Spitze dieser Scharen den 
Krieg zur Ausbreitung seiner Lehre, den er den heiligen nannte. 
Nach wenigen Jahren gewann er auch die Stadt Mekka und wurde 
nun auch hier als Prophet anerkannt. In kurzer Zeit hatte sich 
Mohammed ganz Arabien unterworfen. Nun forderte er die um¬ 
wohnenden Fürsten auf, ihn als Propheten anzuerkennen und sich 
seiner Herrschaft zu unterwerfen. Er starb plötzlich im Jahre 632. 
b) (M o h a m m e d s L e h r e.) Die Lehre Mohammeds ist sehr 
einfach. Der ganze Inhalt seiner Glaubenslehre besteht in 
dem Satz: „Es ist nur ein Gott (Allah), und Mohammed ist sein 
Prophet." Um den Juden und Christen zu gefallen, nannte er 
Moses und Jesus auch große Propheten; doch stellte er sich selbst 
höher als diese beiden. Seine S i t t e n l e h r e ist gleichfalls sehr 
einfach. Als notwendige Pflichten verlangte Mohammed von seinen 
Anhängern; „tägliches Waschen, ein fünfmaliges Beten täglich, 
wobei das Angesicht des Beters nach Mekka, der heiligen Stadt, 
gewendet werden muß, Fasten zu gewissen Zeiten, Almosengeben 
für immer und wenigstens eine Wallfahrt im Leben nach der 
„Kaaba", dem Nationalheiligtum in Mekka. Er sagt: „Beten 
führt auf halbem Wege zu Gott, Fasten bringt an den Eingang 
des Himmels, und Almosengeben öffnet die Thür." Mohammed 
lehrte auch, daß Gott das Schicksal eines jeden Menschen vorher 
bestimmt habe. Wer sterben solle, müsse auch außerhalb des
	        
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