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Ziel.
Mit der Person Friedrich Wilhelms I. und seiner segensreichen
Regierung wollen wir uns heute beschäftigen.
Darbietung
des Stoffes durch Vorerzählen des Lehrers.
(Der Stoff aus dem „Vierten Schuljahr", S- 462 ff., ist mit heranzuziehen.)
a) Friedrich Wilhelms schlichter Charakter. Friedrich
Wilhelm I. war ein Mann von kräftigem und gedrungenem Körperbau.
Er zeichnete sich besonders durch Einfachheit und Sparsamkeit
aus. Mit seinem Regierungsantritt im Jahre 1713 war die Zeit des
prunkenden Hoflebens am preußischen Königshofe zu Ende; denn er
war ein Feind aller Pracht und Verschwendung. Sein Hofstaat war
sehr einfach. Von den hundert Kammerherren, die sein Vater gehabt
hatte, behielt er nur zwölf; alle übrigen tvurden entlassen. Die schönen
Wagen und Pferde seines Vaters verkaufte er und aus den goldenen
Geschirren ließ er Geld prägen. Einfach war der König auch in seiner
Kleidung. Gewöhnlich trug er einen einfachen Ofsizierrock; auch seine
Gemahlin und seine Töchter trugen einfache Kleider, die sie meist selbst
nähten. An der Tafel des Königs ging es sehr einfach her. Er speiste
nicht besser als wohlhabende Bürgersleute; oft gab es Hammelfleisch
und Rüben zu Mittag. Alle teuren Feste verabscheute er. Seine liebste
Erholung war die Jagd. Seine Abende verbrachte er im Tabaks¬
kollegium, wo zwanglos gegessen, getrunken, geraucht und gescherzt
wurde. Durch seine Einfachheit und Sparsamkeit gelang es dem Kö¬
nige, die Schulden des Staates zu tilgen, einen großen Schatz zu
sammeln und ein starkes Heer zu unterhalten, ahne daß die Unter¬
thanen höhere Steuern zu zahlen brauchten. ■— Friedrich Wilhelm I.
zeichnete sich weiter durch seinen unermüdlichen Fleiß und durch
seine Strenge aus. Vom frühen Morgen bis zum späten Abende
war er thätig. Er sagte: „Zur Arbeit sind die Regenten erkoren;
will aber ein Fürst Ehren erwerben und mit Ehren seine Regierung
führen, so muß er alle seine Geschäfte selbst vollziehen." Jedes Jahr
bereiste er eine seiner Provinzen, wobei er auf alles acht hatte. Wehe
aber dem, der seine Schuldigkeit nicht gethan halte! Der König geriet
leicht in Zorn und war dann auch mit Stockschlägen nicht sparsam.
Darum fürchtete man ihn gewaltig. — Endlich war Friedrich Wilhelm