32 Alte Geschichte.
gehorsams willen, und ließ den jungen David im Stillen
salben. David kam als Sänger an Sauls Hos, zeichnete
sich frühzeitig als tapferer Kriegsmann ans. Lind erregte
eine solche Eifersucht in Saul, daß er endlich flüchtig
werden und in großer Bedrängniß bis zu Sauls Tod sich
umtreibeu mußte.
David kam 1055 v. Chr. aus den Thron und be¬
herrschte zuerst Juda allein, später ganz Israel. Er war
es, der durch große Siege und gute Einrichtungen den
Grnnd zn dem nachherigen Glanze des Volkes legte. Er
eroberte Jerusalem, brachte die Bundeslade dahin und
richtete einen regelmäßigen Gottesdienst ein. Die Nachbar¬
völker wurden ihm alle zinsbar; nnd sein Reich dehnte
sich bis an den Euphrat aus. Schwere Unglücksfälle zog
ihm seine Sünde mit Bathseba zu; und so durfte erst
sein Sohn Salomo (s. 1015) die Früchte seiner Siege
genießen. Salomo erhob unter beständigem Frieden das
Reich zum Höhepunkt seines Glanzes. Im I. 1004
wurde der prachtvolle Tempel fertig, zu dem das benach¬
barte Tyrns Materialien nnd Künstler lieferte. Salomo
richtete auch einen prächtigen Hofstaat ein, da die Schiffe
ans Ophir (Indien) Gold in Menge beibrachten. Seine
Herrlichkeit und Weisheit wurde weit und breit berühmt.
Doch gerieth er zuletzt in Eitelkeit nnd wollüstiges Leben;
uud feine vielen Weiber verführten ihn gar zum Götzen¬
dienste. Zur Strafe ließ ihm Gott die Zertheilnng sei¬
nes Reiches ankündigen; und schon bei seinen Lebzeiten
begann das verborgen glimmende Feuer sich zu regen.
Doch war bereits dem davidischen Geschlechte der rechte
König verheißen, dessen segensvolle Herrschaft über alle
Völker der Erde sich ausdehnen werde.
3. Die getrennten Reiche.
§ 15. Längst bestand eine geheime Eifersucht zwischen
den Stämmen Juda und Ephraim; und eine trotzige
Antwort von Rehabeam, dem Nachfolger Salomo's rief
eine unheilbare Trennung herbei (975). Es bestanden