B. Bilder ans dem Naturleben
I. Frühling.
63. Frühlingszeit.
O Frühlingszeit, o Frühlingszeit,
du kannst mir sehr gesallen!
Das klare Bächlein rinnet frei,
mit Blüten kommt der grüne Mai.
O Frühlingszeit, o Frühlingszeit,
du kannst mir sehr gesallen! Klette.
63. Der Star.
1. Bereits im Februar oder März kehrt der Star aus Südeuropa
oder Afrika zu uns zurück. Weil er ein so muntrer und fröhlicher
Geselle ist und unter den Frühlingsboten einer der ersten, freuen sich
alt und jung über sein Erscheinen. Mit lustigem Liede verkündet er
von den Spitzen der Bäume oder den Dächern der Häuser herab, daß
er glücklich wieder in der Heimat angelangt ist. Dann sieht er nach,
wie es mit seiner früheren Wohnung steht. War diese in einem hohlen
Baum, so gilt es gewöhnlich nur, ein wenig aufzuräumen; war sie
aber in einem Kasten, den ihm seine Freunde unter den Menschen in
ihrem Hofe oder Garten befestigt hatten, dann geht der Einzug oft
nicht ohne Kamps, Ärger und Geschrei ab. Denn die frechen Spatzen
haben häufig die Wohnuug schon in Beschlag genommen. Es bleibt
dem Star nichts andres übrig, als den frechen Eindringling an die
Luft zu setzen. Der Spatz will durchaus nicht weichen; da treffen ihn
einige tüchtige Schnabelhiebe. Der Sperling schimpft aus vollem Halse
und ruft die ganze Spatzeugesellschaft zu seiner Hilfe herbei. Das
Geschrei wird toller und toller. Doch jetzt ist auch die Frau Starin
gekommen, und der Kampf wird schnell entschieden — die Sperlings-
samilie muß die Wohnung räumen, und Frau Starin ergreift Besitz