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immer gut, ausgenommen in der Sünde. Nur wer in sei¬ 
nem Unternehmen auszuharren vermag, kann hoffen, etwas 
Ausgezeichnetes zu werden. 
19. Der Feiertag. 
In einem Dorfe am Mai» arbeitete vor langen Jah¬ 
ren ein Bauer mit seiner Frau auf dem Felde, und es 
war Sonntag. Sie rauften Flachs aus, denn er war tod¬ 
reif, und weil sie alle Morgen spät aus dem Bette auf¬ 
standen, darum hatten sie immer mehr Arbeit als Zeit, 
und nahmen den Tag des Herrn zu Hilfe. Der Geist¬ 
liche des Ortes fand sie auf dem Felde und sagte: Ban¬ 
nig (so hiess der Bauer), der Herr hat gesagt: Du sollst 
den Feiertag heiligen. — Bannig aber antwortete: Es 
gibt der Sonn- und Feiertage viele, ich muss mich müh¬ 
sam ernähren, und kann darum nicht alle Sonntage 
massig sein. Die Sonntage sind nur für die faulen 
Leute gemacht und für die reichen. Auch muss ich 
doch mir ein kleines Vergnügen machen; und wenn ich 
am Sonntag Vormittags nicht arbeite, kann ich Nach¬ 
mittags nicht trinken. — Da er aber das kaum gesagt 
hatte, rührte ihn plötzlich der Schlag. Der Geistliche 
sprang zu Hilfe herbei, aber Bannig starb. Die Frau 
entsetzte sich so sehr, dass sie eine Lähmung der 
Glieder bekam, und seit dem Tage fast gar nicht mehr 
arbeiten konnte. 
20. Der Tag des Herrn. 
Das ist der Tag des Herrn! 
Ich bin allein auf weiter Flur, 
Noch eine Morgenglocke nur — 
Nun Stille nah und fern. 
Der Himmel 
Anbetend knie’ ich hier. 
O süsses Grau’n geheimes Wehn) 
Als knieeten Viele ungesehn 
Und beteten mit mir. 
nah und fern, 
Er ist so klar und feierlich, 
So ganz, als wollt’ er öffnen sich. 
Das ist der Tag des Herrn! Uh land. 
21. Kt. Vitus. 
„Nicht um Perlen, nicht um Gold, nicht um Reichtum aller 
Welt geb' ich meinen Christensinn, meines Jesu Glauben hin."
	        
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