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Mühlbach vertrocknet oder bis auf den Grund gefroren ist; sie 
überwinden jede Last mit Leichtigkeit und durch die Eisenbahnen 
jede Entfernung mit großer Geschwindigkeit. 
Die Dampfmaschiene hat einen großen wohlverschlossenen 
Kessel, der ungefähr auf zwei Drittel mit Wasser angefüllt ist. 
Dieses wird durch ein unter dem Kessel angebrachtes Kohlenfeuer 
in Dampf verwandelt. Dieser Dampf steigt aus dem Kessel 
durch eine Röhre in einen starken aus Gußeisen verfertigten Cy¬ 
linder, d. h. in ein langes, drehrundes Gefäß, in welchem sich 
ein Kolben auf- und abbewegt. 
Durch eine besondere Vorrichtung strömt der Dampf abwech- 
setnd bald über, bald unter den Kolben. Tritt der Dampf über 
ben Kolben, so wird derselbe hinabgedrückt; tritt er unter ihn, 
so geht derselbe in die Höhe. An diesem Kolben ist eine Eisen¬ 
ftange befestigt, die mit ihm ans- und niedergeht. Diese Stange 
steht mit ihrem obern Ende wieder in Verbindung mit einer 
andern, welche, gleich dem Balken einer zweischaligen Wage auf 
einem Unterstützungspunkte ruht und ähnlich wie der Wagebalken 
bewegt wird. Das andere Ende dieses Schwebebalkens oder 
Hebels steht wieder mit einer Stange in Verbindung. Geht 
nun der Hebearm mit der Kolbenstange hinunter, so geht der 
andere Hebearm mit der zweiten Stange in die Höhe; ebenso 
umgekehrt. Die zweite Stange, welche mit einer Kurbel ver¬ 
bunden ist, kann ein Rad drehen, etwa das einer Maschine, einer 
Mühle, eines Wagens oder eines Schiffes. 
Auf diese Weise bewegt die Dampfmaschine auch den Dampf- 
wagen, auf dem sie liegt, und mit dessen Rädern sie in Verbin¬ 
dung steht. Sie läßt es sich auch gefallen, wenn man an ihren 
Wagen noch viele andere hängt, die mit Menschen und Gütern 
beladen sind. Ja, sie zieht diese Wagen mit viel größerer 
Schnelligkeit, als unsere Wagen von den besten Pferden gezogen 
werden. Eine Schnecke legt in einer Minute 13 Ceutimeter, ein 
Schnellläufer 470 Meter, ein galopierendes Pferd 530 Meter 
zurück; ein Dampfwagen kann in dieser Zeit über 1000 Meter 
durchlaufen. Freilich muß der Wagen für ihn besonders herge¬ 
richtet sein. Die Wagengleise werden mit Eisen belegt, weil die 
Räder sich desto leichter auf einer Flüche bewegen, je härter und 
ebener dieselbe ist. Ein Pferd zieht auf einer Chanssee mehr, 
als vier Pferde auf einem Sandwege; ebenso zieht ein Pferd 
auf einer Eisenbahn mehr, als sechs Pferde auf einer Chaussee. 
— Eisenbahnen sind jetzt fast in allen Ländern der Erde; über 
Deutschland breitet sich ein ganzes Netz von Eisenbahnen aus. 
Der Dampf treibt auch Schiffe, indem er Räder dreht, welche 
das Wasser fortstoßen. Dampfschiffe fahren auf allen größeren
	        
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