Von Entsteh, des menschl. Geschl. bis aufCyrus. 175
scheu Schriften die Materialien für seine Nachrichten über
Aegypten. — Manerho endlich, der als ägyptischer Prie¬
ster unter dem Pwlemäus Philadeiphus (ums Jahr 2<o v.
C.) lebte und schrieb, hatte ebenfalls ein Namensverzeichniß
ägyptischer Könige vor sich; ob es dasselbe war, das Hero-
dot hatte, bleibt unentschieden, obgleich die Zahl ziemlich
zusammentrifft. Da aber die Verzeichnisse des Manetho sich
blos in Fragmenten beim Iosephus und in dem Chroni-
kon des Eusebius, doch entstellt durch viele Schreibfehler,
erhalten haben; so kann auch aus diesen nichts Zuverlässiges
über die früheste ägyptische Geschichte abgeleitet werden.
So viel scheint als historisches Resultat ausgestellt wer¬
den zu können: daß schon in Moses Zeitalter, 1000 Jahre
vor Christo < Aegypten auf einer gewissen Stufe der Civrli-
satkon und Kultur stand, welcher bereits mehrere andere Zur
stände des gesellschaftlichen Lebens vorausgegangen seyn mu߬
ten. Entschieden gehört also Aegypten zu den ältesten Län-
dern der Erde, in denen sich eine bürgerliche Gesellschaft ge¬
bildet hat; aber nie wird man mit Gewißheit bestimmen kön¬
nen, oh es daS älteste ist.
Mehrere Gründe sprechen dafür, das; Aegypten von Ae-
thiopien aus seine erste Bevölkerung erhalten habe; denn
einmal begrenzte die östliche Gebirgskette, welche voll Ae¬
gypten ununterbrochen bis zum Eingänge des arabischen Meer¬
busens fortlauft, die Wanderungen der Nomadenvölker, und
schränkte sie in die Thäler und Ebenen ein, die zwischen die¬
ser Gebirgsreihe und der großen Wüste lagen; zweitens
war in der äußern Bildung der alten Aegypter die Form ei¬
nes Negervolkes nicht zu verkennen, dessen Haut nur
durch