Verarbeitung tierischer Stoffe in Gewerben.
Manche tierischen Stoffe finden in den Gewerben zur Herstellung
verschiedener Erzeugnisse Verarbeitung und Verwertung. Aus
den Borsten der Schweine werden Staubbesen, Bürsten und Pinsel
angefertigt. Die Schweifhaare der Pferde dienen zum Aufpolstern
der Möbel und Matratzen und zum Ueberziehen der Violinbogen.
Aus Tierhörnern fertigt man Griffe zu Messern und Gabeln,
Horndosen, Pfeifenspitzen, Hornknöpfe, Stock- und Schirmgriffe.
Hufe und Knochen dienen zur Gewinnung von Leim und künst¬
lichem Dünger. Aus Rindertalg bereitet man Seife und Lichter,
aus Schafdärmen spinnt man Saiten für Violinen, Mandolinen,
Gitarren und Harfen. Aus Tierfellen werden prächtige Teppiche
und Bettvorlagen hergestellt. Aus dem Schild der Schildkröte
fertigt man Kämme, Manschettenknöpfe und allerlei Schmuck¬
sachen. Der Elefant liefert in seinen Stoßzähnen das kostbare
Elfenbein, das zur Herstellung von Billardkugeln, Stock- und
Schirmgriffen, Manschettenknöpfen, Broschen und allerhand
Schnitzereien Verwendung findet.
Verhütung von Krankheiten. Zur Erhaltung der
Gesundheit ist es unbedingt notwendig, daß man auf Ernährung
und Verdauung, auf Blutlauf und auf Atmung jederzeit Rück¬
sicht nimmt. Man sorge darum vor allem für reine frische Luft
in Wohn-, Schlaf- und Arbeitsräumen, für nahrhafte und leicht
verdauliche Kost, für gehörige Verdauung und Entleerung, für
ungehinderte Hauttätigkeit und für ausgiebige Betätigung des
Atmungs- und Bewegungsapparates durch Wandern, Rudern und
Turnen. Das viele und gebückte Sitzen bei der Arbeit ist ebenso
nachteilig als zu langes Stehen. Es ist darum ratsam, bei der
Arbeit die Stellung des Körpers öfters zu ändern. Im übrigen
beachte man die goldene Regel: „Kopf kühl, Leib offen, Füße
warm, Schlaf genügend und ruhig.“ Es wird dadurch gar mancher
Krankheit vorgebeugt.
Erste Hilfe bei plötzlichen Unglücksfällen. Bei plötzlich
eintretenden Unglücksfällen steht die Umgebung zumeist ratlos da, weil niemand
weiß, wie der Verunglückte bis zur Ankunft des Arztes zu behandeln ist. Es
werden daher folgende Ratschläge zur Beachtung anempfohlen:
Bei Quetschungen (Blutergüssen unter der Haut und Schwellungen),
die gewöhnlich durch Stoß, Schlag, Fall oder Sturz veranlaßt werden, löse
man die beengenden Kleider und suche den Verletzten so zu lagern, daß er
die Schmerzen weniger stark emptindet.
Bei V er wu n d u n ge n (Schnitt-, Hieb-, Stich-, Schuß-, Riß-und Quetsch¬
wunden) spiele man die Wunde mit reinem Wasser, dem einige Tropfen
Karbollösung boigemischt sind, vorsichtig aus und lege mehrfach zusammen¬
geschlagene und mit Karbolwasser befeuchtete Leinwand darüber. Geronnenes
Blut entterne man nicht sobald, weil sonst die Blutung von neuem beginnt.
Bei durch Bisse toller Hunde oder Giftschlangen verursachten Wunden ist das
Zuströmen des Blutes durch Einschnürung oberhalb der Wunde zu verhindern,
damit das Gilt nicht in das Blut gelangt. Hierauf suche man durch Aussaugen,
Ausbrennen oder Ausätzen mit Karbolsäure das Gift zu entfernen.
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