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zu nehmen gepvungen war und auch dort zuletzt nicht mehr wußte, wie er
sein Leben fristen sollte.
Es war an einem späten Abend, als er trübselig über die Landstraße
hinwanderte und sich einer düstern Trostlosigkeit überließ. Da sah er das
Helle Feuer einer Schmiede und hörte die eiligen Schläge des fleißigen
Arbeiters. Das klang ihm so heiter und traulich entgegen, als käme es ans
der Schmiede seiner Heimat. Er konnte sich nicht enthalten, hinzuzutreten
und den rüstigen Arbeiter anzureden. „Ihr habt wohl viel zu tun, guter
Meister?" fragte er mit zutraulicher Miene. „Mehr als zuviel," war die
Antwort; „denn ich werde von allen Seiten gedrängt und kann nicht begreifen,
was der Krieg mit all den Nägeln tut." — „Habt ihr denn keine Gesellen?"
fragte der Graf weiter. — „Man kann keine finden," rief der Emsige
zwischen dem Gehämmer. Das war für den bedrängten Grafen genug, um
sich sofort zur Hilfe anzubieten. „Es ist zwar nicht zuviel, was ich verstehe,"
sagte er, „aber ich verlange auch nur den nötigen Lebensunterhalt zum Lohne,
und mein Eifer soll den Mangel an Geschicklichkeit ersetzen." Der Meister
ließ ihn einen Versuch machen und war hinreichend damit zufrieden. Es
währte nicht lange, so war der junge Graf wieder ganz in seiner frühern
Übung und hatte sich so sehr die Gewogenheit des Meisters erworben, daß
letzterer ihm soviel Lohn gab, daß er noch etwas zurücklegen konnte. Da er
sich in seine Lage gefunden hatte, so verlebte er heitere Tage in der redlichen
Familie.
Das Glück wollte aber, daß dem Grafen nach Ablauf der Kriegsunruhen
alle seine Güter zurückerstattet wurden. Da erst offenbarte er dem Meister seinen
Stand und Namen und versprach, ihm ein Andenken an die bei ihm so
glücklich verlebte Zeit zu übersenden. Noch mehr aber gedachte er, den
wackern Schmied seiner Heimat zu belohnen, dem er das köstliche Kleinod
eines Handwerks zu verdanken hatte. Er sehnte sich fall nach dem Wiedersehen.
Wie staunte er aber, als er statt der frühern Hütte ein großes Haus mit
einem bedeutenden Lager von Eisenwaren da stehn sah und daneben eine
Schmiede, worin viele Gesellen nicht bloß mit Nägeln, sondern auch mit
vielen andern Arbeiten beschäftigt waren. Der alte Meister aber stand an
der Hanstüre und sah eben zu, wie ein Wageil mit Eisenwaren beladen
wurde. Der Geaf erkannte ihn sogleich und der Gruß, womit er ihn bewill¬
kommnete, war: „Handwerk hat goldenen Boben!"
219. Schmiedelicd.
Hol' aus, schlag' zu mit dem kräftigen Arm!
Aufstiebe und zische der Funken Schwarm!
Was der Hammer nicht schweißet, soll fliegen und sprüh'n,
in den Lüften verwehen, am Boden verglüy'n!
Hol' aus, schlag' zu!