fullscreen: Lesebuch für die Unterklassen der bayerischen Volksschulen

112 162. Die Sonnenstrahlen. 
Sturm, schwarze Gewitterwolken, freundlicher Abend⸗— 
stern, der silberne Mond, funkelnde Sterne, der goldene 
Himmelswagen, das zitternde Nordlicht. 
162. Die Sonnenstrahlen. 
Die Sonne war aufgegangen. Da schickte sie 
ihre goldenen Strahlen aus um die Schläfer aufzu— 
wecken. Der erste Strahl kam zur Lerche. Die schlüpfte 
aus ihrem Neste, flog in die Luft hinaus und sang: 
Liri, liri, li — schön ist's in der Früh'! 
Der zweite Strahl kam zum Hasen und weckte 
ihn auf. Der rieb sich die Augen nicht lange, sondern 
sprang aus dem Walde auf die Wiese und suchte sich 
zartes Gras und saftige Kräuter zu einem Frühstück. 
Und ein dritter Strahl kam an das Hühnerhaus. 
Da rief der Hahn: Kikeriki und die Hühner flogen 
von ihrer Stange herab und gackerten in dem Hofe, 
suchten sich Futter und legten Eier ins Nest. 
Und ein vierter Strahl kam in den Taubenschlag. 
Da riefen die Tauben: Ruckedicku, die Tür ist noch 
zu! Und als die Tür aufgemacht war, da flogen 
sie alle in das Feld und liefen über den Erbsenacker 
und lasen Körner auf. 
Und ein fünfter Strahl kam zur Biene; die 
kroch aus ihrem Korbe hervor, putzte die Flügel und 
summte dann über die Blumen und den blühenden 
Baum und trug den Honig nach Hause. 
Da kam nun der letzte Strahl an das Bett des 
Faulenzers und wollte ihn wecken. Allein er stand
	        
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