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und ihn überdies zur erfolgreichen Benützung von Fachschriften
befähigen.
Insbesondere sei noch bemerkt:
1. Trotz des gesteckten Ziels darf in beruflicher Hinsicht nicht zu
weit gegangen werden, daher eine gewisse Beschränkung im Lesestoffe
ungeachtet der praktischen Seite des Unterrichts geboten war. Die
ländliche Fortbildungsschule kann nämlich aus verschiedenen Gründen
dem angehenden Landwirte die landwirtschaftliche Winterschule ebenso¬
wenig vollständig ersetzen, als dem aus der Volksschule entlassenen
Mädchen die Haushaltungsschule.
2. Sämtliche Lesestoffe haben für die Jugend der Fortbildungs¬
schule den Reiz der Neuheit. Dieser Umstand macht ihr das Buch lieb
und wert und bringt ganz auffällig zum Bewußtsein, daß die neue
Schulpfficht besondere Zwecke verfolge. Stoffe aus den in den Volks¬
schulen gebrauchten Lesebüchern sind absichtlich nicht aufgenommen
worden.
3. Der Beruf muß unter dem Gesichtswinkel der Heimat, in
welcher die Jugend späterhin ihr Glück finden soll, aufgefaßt werden.
Infolge dieses Umstands sind in dem Buche nur Verhältnisse berührt,
welche im Reichslande allenthalben anzutreffen sind.
4. In der vorliegenden Ausgabe ist mit peinlicher Sorgfalt alles
vermieden, was der verderblichen Landsiucht auch nur im entferntesten
Vorschub leisten könnte. Das Glück des Landlebens hingegen ist aus¬
führlich geschildert. Überhaupt tritt in dem ganzen Buche deutlich die
Absicht zutage, der ländlichen Jugend nicht nur zur Aneignung der
nötigen Berusskenntnisse zu verhelfen, sondern ihr auch Liebe zur
Landwirtschaft und zur heimatlichen Scholle einzuflößen.
5. Das Buch ist für beide Geschlechter bestimmt, da es schwer
ist, den spätern Wirkungskreis der Fortbildungsschuljugend gegenseitig
genau abzugrenzen. Überdies kann es nur von Nutzen sein, wenn
jeder Teil Einsicht in die Aufgabe des andern erhält. Aus obigen
Darlegungen erhellt, daß das Buch nach Anlage und Inhalt in durch¬
aus neuen Bahnen wandelt.