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Der Außenhandel des Deutschen Reiches. 
verausgabt wird, so erkennt man erst, welch ungeheuren Vorteile dem 
deutschen Erwerbsleben durch den Bau und die Unterhaltung einer 
deutschen Kriegsflotte zufließen. 
Diese Bedeutung unserer Kriegsflotte ist von unserem Kaiser stets 
klar erkannt worden, und auch dem deutschen Volke ist das Ver¬ 
ständnis dafür immer mehr aufgegangen, besonders seit England uns 
ihretwegen mit mißgünstigen Augen zu betrachten begann. Viel hat 
zu diesem Verständnis die Tätigkeit des deutschen Flottenvereins 
beigetragen, der in Wort und Bild und durch billige Reisen nach der 
Wasserkante das Interesse im Volke für unsere Flotte zu beleben sucht. 
Vor dem Kriege besaß unsere Kriegsflotte bereits 5 Dreadnoughts 
(Fürchtenichts), 22 Linienschiffe, 9 Panzerkreuzer, 30 geschützte Kreuzer, 
105 Torpedoboote und (1917) nahe an 800 U-Boote, während 12 Dread¬ 
noughts im Bau begriffen waren. Ihr Gesamttonnengehalt übertrifft den 
der französischen und amerikanischen Flotte, und in dem Kreuzer 
,,v. d. Tann“ besitzt sie zur Zeit den schnellsten der Welt. Ihre Be¬ 
mannung beläuft sich zur Zeit auf 60000 Mann, darunter 2000 Offiziere. 
Zwar kosten die Schiffe uns viel Geld — 1 Dreadnought wird auf 
47 Milk Mark veranschlagt — doch unendlich viel größer würde der 
Schaden sein, den uns ein ungenügender Schutz unsrer Küsten und 
unsers Handels verursachen würde. Das hat der Weltkrieg mit seinen 
Folgen für unsern Handel und unsere Ernährung aufs schlagendste 
gezeigt. R. Stahl nach Verschiedenen. 
N. Deutschlands Welthandel und seine 
Kolonien. 
193. Der Außenhandel des Deutschen Reiches. 
Die hervorragende Stellung des Deutschen Reiches im Welthandel be" 
ruht ans seinen mannigfachen und teilweise großartigen Industriebetrieben. 
Sie liefern die verschiedensten Gegenstände zur Ausfuhr, müssen aber ihre 
Rohstoffe größtenteils ans dem Auslande beziehen, während das Reich an 
Rohstoffen fast nur Kochsalz und Kohlen ausführt. * 
An Erzeugnissen der Landwirtschaft bleibt die Ausfuhr hinter der Ein¬ 
fuhr ungeheuer zurück. Deutschland bezieht Getreide besonders ans Raß- 
land, Österreich-Ungarn und den Niederlanden, aus Nordamerika und Ost¬ 
indien (Weizen); seine Getreideausfuhr ist verschwindend klein. Auch an 
Vieh und Fleisch deckt Deutschland seinen Bedarf nicht. Es bezieht von 
außerhalb Pferde (fast aus allen Nachbarländern), Rindvieh (aus Dänemark, 
Österreich-Ungarn, der Schweiz, Frankreich und den Niederlanden), Schweine 
(ans Rußland, Österreich-Ungarn), Speck, Schmalz, Rauchfleisch und Fleisch¬ 
extrakt (besonders aus Amerika). Die Viehausfuhr erstreckt sich hauptsäch-
	        
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