Full text: Hohenzollerisches Lesebuch für katholische Volksschulen

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Die Alb ist ein Kalkgebirge, reich an Versteinerungen und 
merkwürdigen Höhlen, deren über 60 gezählt werden. Unter 
diesen sind die Karlshöhle bei Erpfingen und die Nebelhöhle bei 
Pfullingen, beide in Württemberg, hervorzuheben. Der gelblich¬ 
weiße Jurakalk läßt das Wasser überall durchsickern; daher 
leidet die Hochfläche der Alb an Wasserarmut, der man jetzt 
durch künstliche Wasserleitungen abhilft. In den Tälern werden 
Pumpstationen errichtet, welche das Wasser auf die Alb-Hoch¬ 
fläche hinauf fördern, in große Sammelbecken, von denen aus 
die einzelnen Leitungen gespeist werden. Einige Gegenden auf 
der Alb, namentlich in den württembergischen Oberämtern Miin- 
singen, Urach und Blaubeuren — die eigentliche Rauhe Alb — 
haben kargen Boden und unfreundliches Klima und daher eine 
dünne Bevölkerung. Im übrigen ist die Alb nicht unfruchtbar. 
Wohlgepflegte Laubwaldungen sind fast überall ein gar nützliches 
Gemeingut der Dörfer, deren Bewohner in gedeihlichem Acker¬ 
bau und in diesem wohl angepaßter Viehzucht ihr gutes Aus¬ 
kommen finden. 
160. t>it Schwabenalb. 
(Gust. Schwab.) 
1. Ich lieg' auf weichem Bette, 
auf moos'gem Eichengrund, 
und vor mir Kett' auf Kette, 
du festes Alpenrund! 
2. Ich sing', ich darf es wagen, 
es nach ein Lied entstehn, 
ich brauche nur gu sagen, 
was ich ringsum gesehn. 
3. Ganz ferne dort zur Linken, 
in rof'gem Abendschein, 
seh' ich ihn duftig winken, 
den hohen Rosen st ein. 
4. Gesang! vorüberschwelle 
an seiner Felsenkluft; 
mit leuchtender Kapelle 
der fromme Rechberg ruft. 
5. Ich spend' ihm ein Gebete; 
bereitet und erbaut, 
so schau' ich nach der Stätte,, 
wo Hohenstaufen graut.
	        
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