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Von Aug. Alleinherrsch, b. a. Karl d. Frank. 211 
Octavkans Wünschen am meisten zu; aber er sollte mit 
Vorsicht und schlauer Verstellung ausgeführt werden. Octa¬ 
vian hielt sich selbst an der Spitze von 44 Legionen nicht 
völlig sicher, die zum Theile als Veteranen aus Casars Zei¬ 
ten dessen Familie unbedingt ergeben waren, weil sie nur 
von dieser Belohnung erwarten konnten. Doch sehnte sich 
itzt alles im römischen Reiche nach Ruhe und nach Si¬ 
cherheit des Eigenthums, und alle römische Bürger, 
den Senat ausgenommen, mußten gewinnen, wenn Octa¬ 
vian, nach den langen blutigen Bürgerkriegen, endlich 
dem erschöpften Staate den Frieden gab. Er hatte dabei 
die Stimmung der ausgesogenen und zercüteten Provinzen, 
und des tonischen Volkes auf seiner Seite, das sich bei 
Drod und öffentlichen Spielen, für welche Octavians Frei- 
gebigkeit sorgte, befriedigt fühlte, und nicht ohne heimli¬ 
ches Wohlgefallen die Demülhigung der Patricier beo¬ 
bachtete. Dieselben Wünsche theilten alle bereicherte 
Römer, die bei der Anwendung der Grundsätze der epiku¬ 
rischen Philosophie km schwelgendsten Genüsse des Lebens 
sich mehr um ihre Vergnügungen, als um das Oberhaupt 
des Staates bekümmerten. 
Die Kraft des Senats war durch die w.ilden Zerstö¬ 
rungen der letzten Zeiten gebrochen; viele der edelsten patri- 
eischen Familien waren durch Schlachten und Proscriptionen 
vernichtet, und durch die wechselnde Herrschaft der ver¬ 
schiedensten Factionen waren sehr ungleichartige Mitglieder in 
den Senat gekommen. Eine Reform (lectio) des Senats 
schien also in der Thal nöthig, und Octavian nahm sie als 
Censor vor. Viele wurden aus dem Senate gestoßen; an¬ 
dre veranlaßt, ihre Dtmission zu geben, und neue Mitglie- 
O s der 
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