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sollte sie der Mensch schonen und schützen wie eine Hauskatze.
Der Jäger tut dies auch, und nur dumme Leute töten sie.
Wie sie zur nächtlichen Jagd gerüstet ist.
a) Sie besitzt einen Raubvogelschnabel.'
Dieser ist kräftig gebaut, und der Oberschnabel greift hakenförmig
über den llnterschnabel. So kann er die Maus gut packen und
mit einem Schlage ihren Kopf zertrümmern.
b) Sie hat Raubvogels üße: An den kräftigen
Beinen sitzen starke, lange Zehen, von denen drei nach vorn und
eine nach hinten gerichtet sind. Ihre scharfen Krallen dringen
in den Leib der Maus, die in ihrer Todesangst um sich beißt:
doch Hornschilder schützen die Zehen des Räubers, und die Beine
stecken in dichten Federhosen.
o) Sie hat einen sehr leisen Flug: Ihr Gefieder
ist sehr locker und durchschneidet deshalb geräuschlos die Luft.
Unhörbar ist auch der Flügelschlag; deshalb kann sich der Vogel
unbemerkt dem Mäuschen nähern.
ck) Sie besitzt scharfe Augen: Diese können in halb¬
dunklen Nächten vorzüglich sehen. Dicht fliegt der Räuber über
den Boden dahin, ob nicht ein Mäuschen zu sehen sei; deshalb find
die Augen auch nach vorn gerichtet. In ganz dunklen Nächten
freilich können sie auch nicht sehen.
6) Sie hat ein vorzügliches Gehör: Im Schlafe
vernimmt sie das leiseste Geräusch. Die Ohren sind durch Haut¬
deckel verschlossen, die beim Fluge nach vorn geklappt werden.
So können sie von hinten viele Laute auffangen. Dabei hilft
auch noch der Schleier, der vor den Ohren steht. Darum hört
sie das Laufen der Maus und das Räuspern des Vogels. Schnell
kehrt sie dann um und erlegt die Tierchen. Wo ist sie des Tages?
Warum wird sie von den andern Vögeln verfolgt?
10. Der Regenwurm.
Was ist dir von ihm bekannt?
Er ist ein sonderbarer Geselle: Sein langer
brauner Körper gleicht einem dicken Faden. Er ist mit einer
nackten, schlüpfrigen Haut bekleidet; deshalb muß er im feuchten
Boden leben, damit er nicht vertrocknet. Ein Kopf ist nicht vor-