Full text: Vergleichende Darstellung der alten, mittleren und neuen Geographie (Cursus 3)

266 Amerika. 
in W.desselben, so wie die Sümpfe Xarayes (cha) an derW. Gränze 
Brasiliens. 
§. 438. Nordamerika. 1) Hochländer, a) Das West¬ 
liche Hoch land. Zwischen dem Busen von Darien und dem von 
Panama sinkt das Hochland bis auf 600 F. Höhe hinab, erhebt sich 
aber bald wieder zu wahrer Alpenhohe, zieht zuerst gegen W., dann 
gegen NW. und fällt zwischen dem Busen von Vera Cruz und Tehu- 
antepec wieder bis auf 900F. Höhe; die Silla von Veragua — 
8400 F. Mehr als 20 Vulkane finden sich zwischen den beiden Ver¬ 
tiefungen, unter denen der Vulkan vonGuatemala fast14,000F. 
hoch ist. Dann steigt ein neues Hochland auf, welches in derselben 
NW. Richtung fortzieht, aber nicht in steile Alpenkämme ausläuft, 
sondern auf seinem Rücken eine breite Hochfläche, 7 bis 8000 F. hoch, 
trägt, über welche noch höhere Gipfel hervorragen. Diese Hochebene 
Auahuak (19 — 21° N.) enthält die höchsten Berge, die zugleich 
Vulkane sind, den Popokatepetl bei Puebla — 16,800 F., den 
Zi tlalt epet l bei Orizaba — 16.300 F., den Iz tac cihuatl bei 
Tlascala — 14,700 F., den Berg von Toluca — 14,200F., den 
Nau k am patep etl bei Perote — 12,500 F. Dieses Hochland, wel¬ 
ches nach O. und W. ziemlich steil zum schmalen Tieflande der Küste 
abfällt, wird gegen N. immer breiter und theilt sich noch ehe es den 
Wendekreis erreicht in verschiedene Arme, über deren Verhältnisse uns 
genauere Nachrichten fehlen. Der mittlere Theil geht wahrscheinlich 
ohne bedeutende Unterbrechung aber in mehr nördlicher Richtung fort 
und erhält verschiedene Namen: Sierra Madre, de las Mim- 
bres, de las Grullas (gruljas), Werde rc., die sich über 40°N. 
in die allgemeine Benennung Felsen gebirge verlieren, in dem sich 
der Spanische Berg, der Jakobs - und Longs Berg über 
11,000 F. erheben. Verschiedene Arme verlieren sich in dem östlichen 
Tieflande, der Hauptzug selbst scheint weiter gegen N. an Höhe sehr 
abzunehmen, endigt aber erst am Eismeere. Desto bedeutender ist das 
W. Küstengebirge, welches in der 180M. langen Halbinsel Kali¬ 
fornien anhebt und längs der Küste, die von 48° N. an von vielen 
Busen zerrissen und mit großen und kleinen Inseln umsäumt ist, bis 
60° N. parallel mit dem mittleren Hauptzuge fortgeht, dann aber ge¬ 
gen SW. gewendet an der W. Spitze der 80 M. langen Halbinsel Al- 
jaschka aufhört, eigentlich aber als zerrissene Kette in den Jnselbergen 
der Aleuten nach Asien hinüberstreicht. Auch dies Gebirge enthält Vul- 
kane, den Schönwetterberg (59°) — 13,800 §., den Elias¬ 
berg (61°) — 16.900F., in Aljaschka zwei Gipfel — 6 bis 7000F.. 
auf den Aleuten Berge von gleicher Höhe. Zwischen dem Küsten- und 
Felsengebirge ist ein noch wenig erforschtes Hochland. 
§. 439. Das schmale Hochland in S. des Wendekreises enthält 
nur Küstenflüsse, unter denen der St. Jago der Westküste; nördli¬ 
cher aber bilden sich größere Flußsysteme. Dahin gehört in O. 
der Nordfluß (Rio del Norte), der über 300M. weit ein Län- 
genthal des Hochlandes durchfließt und nur unter 30° N., da wo er 
eine östliche Gebirgskette durchbricht, seinen südlichen Lauf auf kurze
	        
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