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hier nur der Jägersmann seinem Erwerbe nach. Und das mußte
ein verwegener Jäger sein, der die Schlupfwinkel der Vogel und
des Wildes aufsuchte; oft genug drang er mit einem Kahn nicht
durch, und der Fuß des Wanderers versank! — Jetzt ist das
Oderbruch vielfach von Wegen und Stegen durchschnitten. La
mals sah man höchstens Streifen über den braunen Teppich sih
schlängeln, die dem Auge wie Fußsteige erschienen, und gewöhn
lich hatte nur der Fuchs oder das Reh sie getreten. Schritt
ein Mann über den moorigen Boden hin, so konnte er leicht
Unglück haben, wenn er nicht wußte, wo er seitwärts biegen oder
einen Sprung wagen mußte, um eine Baumwurzel zu fassen. —
Jetzt wird das Auge erfreut durch den Anblick zahlreicher Meie
reien und Dorfschaften. Damals ragten nur gewaltige Felsblöckc
hier und da in die Luft. Von diesen Steinen (es sind Wanden
steine) sieht man jetzt nichts mehr; ab und zu nur stößt die Pflug
schar auf einen. Im Laufe der Jahrhunderte sind sie fortge-
schafft und benutzt worden. Man hat sie verwandt zum Bau von
Kirchen oder sie in die Erde versenkt, um Brunnen oder Grund¬
mauern zu bauen.
Städte, die in der Nähe des Oderbruchs liegen und von hier
aus mit Feld- und Gartenfrüchten versehen werden, sind Küstrin,
Wriezen, Freienwalde und Oderberg. Küstrin, eine Festung, liegt
am Einfluß der Warthe in die Oder, Oderberg am Nord - Ende
des Bruchs. Die Höhenzüge, welche das Oderbruch zu beiden
Seiten scharf begrenzen, treten bei Oderberg nahe an den Strom
heran und geben derselben eine malerische Lage. Sie breitet sich
unmittelbar am linken Ufer der alten Oder aus. Die Höhen sind
steil und bilden senkrechte Wände, die wie Felsmassen aussehen,
aber aus Lehm bestehen. Weit werden von ihnen die Häuser der
Stadt überragt. Theile derselben ziehen sich in die Schluchten
der Berge hinein. — Unterhalb Schwedt, wo auf ähnliche Weise
die Ränder des Stromthales scharf hervortreten, verläßt die Oder
die Mark Brandenburg.
3. Die Oder in Pommern.
Nun tritt sie in das Pommerland und sucht sich nach beiden
Seiten hin auszudehnen; die hohen Uferwände treten allmählich
zurück. Dadurch bilden sich an beiden Ufern Bruchländer, und in
dem Flusse selber entstehen Inseln und Sandbänke, von denen dir
letzteren die Schifffahrt bei seichtem Wasser gefährlich machen.
Bald darauf theilt sie sich bei Garz in zwei größere Arme, von
denen der eine nicht weit von der Festung Damm in den Damm-
schen See, der andere aber links davon durch Stettin ins Pa-
penwasser fließt.— Stettin, die alte Hauptstadt Pommerns, liegt
auf beiden Seiten der Oder. Sie ist eine starke Festung. Ihre