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Drum rufen wir zum Meister der Welt,
er wolle von dem Himmelszelt
nur Heil und Segen gießen aus
hier über dieses offne Haus.
Zuvörderst woll' er gut Gedeihn
in die Kornböden uns verleihn;
in die Stube Fleiß und Frömmigkeit;
in die Küche Maß und Reinlichkeit;
in den Stall Gesundheit allermeist;
in den Keller dem Wein einen guten Geist;
die Fenster und Pforten woll' er weihn,
daß nichts Unseliges komm' herein,
und daß aus dieser neuen Thür
bald fromme Kindlein springen für.
Nun, Maurer, decket und mauret aus!
Der Segen Gottes ist im Haus.
Uau8-In8ellrikt.
Wir sind nur kurze Gäste
und baun uns hier so feste;
doch wo wir sollen ewig sein,
da richten wir uns wenig ein.
56. Das Riesenspielzeilg.
Im Elsaß auf der Burg Nideck, die an einem hohen Berge
bei einem Wasserfall liegt, waren die Ritter vor Zeiten große
Riesen. Einmal ging das Riesenfräulein hinab ins Thal, wollte
sehen, wie es da unten wäre, und kam bis nach Haslach auf ein
vor dem Wald gelegenes Ackerfeld, das gerade von den Bauern
bestellt ward. Es blieb vor Verwunderung stehen und schaute
den Pflug, die Pferde und die Leute an, das ihr Alles etwas
Neues war. „Ei," sprach sie und ging herzu, „das nehme ich
mir mit." Da kniete sie nieder zur Erde, breitete ihre Schürze
aus, strich mit der Hand über das Feld, fing Alles zusammen
und that's hinein. Nun lief sie ganz vergnügt nach Haus, den
Felsen hinaufspringend, wo der Berg so jäh ist, daß ein Mensch
mühsam klettern muß; da that sie einen Schritt und war droben.
Der Ritter faß grade am Tisch, als sie eintrat. Ei, mein
Kind," sprach er, „was bringst du da? die Freude schaut dir ja
aus den Angen heraus." Sie machte geschwind ihre Schürze auf
und ließ ihn hineinsehen. „Was hast du so Zappeliges darin?"
■— „Ei, Vater, gar zu artiges Spielding! So was Schönes hab'
ich mein Lebtag noch nicht gehabt." Darauf nahm sie eines nach
dem andern heraus und stellte es auf den Tisch, den Pflug, die
Bauern mit ihren Pferden, lief herum, schaute es an. lachte und
schlug vor Freude in die Hände, wie sich das kleine Wesen da-