ihre Unterdrücker. Es entbrannte 1524 der große Bauernkrieg in
Schwaben und Franken, der erst nach langen und blutigen Kämpfen
1525 unterdrückt werden konnte.
Als nun Kaiser Karl V. Anstalt traf, die evangelische Lehre mit
Gewalt zu unterdrücken, schlossen die evangelischen Fürsten Johann der
Beständige von, Sachsen (Friedrich der Weise war 1525 gestorben),
Philipp von Hessen u. A. 1526 das Bündniß zu Torgau, in welchem/
sie ihren Glauben nötigenfalls mit den Waffen zu vertheidigen gelobten,
und als 1529 auf dem Reichstag zu Speier die evangelische Lehr/
aufs Neue verboten wurde, protestirten sie dagegen und erhielten bet
Namen „Protestanten".
Im Jahre 1530 berief Karl V. einen neuen Reichstag nach
Augsburg, um die kirchlichen Angelegenheiten zu ordnen. Hier Über¬
sichten die Protestanten am 25. Juni ihr Glaubensbekenntniß, die im
OJlelanchthon bearbeitete augöburgifche Confession, und schlosen,
als dieselbe vom Kaiser verworfen wurde, zur Vertheidigung ihrer Rchte
1531 den schmalkaldischen Bund.
Da indeß auswärtige Kriege (besonders die von Seiten der Ttrken
drohende Gefahr) den Kaiser nöthigten, die Hülse der Protestanten
Fürsten zu erbitten, so gewährte er ihnen 1532 im Nürnb/rger
Religionsfrieden freie Religionsübung.
Nun breitete sich die Reformation rasch über einen großen Theil
Deutschlands aus.
Noch einmal tauchten um diese Zeit (1533 und 1534) die Wieder¬
täufer auf und trieben unter Johann von Leyden, Knipperdollng und
Krechting in Münster ihr Unwesen; doch wurden sie bald überwunden und
ihre Anführer hingerichtet.
Im Jahre 1545 wurde endlich von Karl V. das Concil zvTrient
berufen. Da aber die Protestanten demselben die Anerkeni^ng ver¬
weigerten, beschloß Karl, die Kircheneinigung mit Gewalt zu «zwingen,
was ihm um so leichter erschien, als Uneinigkeit unter den ©jedem des
schmalkaldischen Bundes ausgebrochen war/ und der lutheriche Herzog
Moritz von Sachsen, ein Vetter des Kurfürsten Johann Friedrich, sogar
zu dem Kaiser übertrat. Johann Friedrich wurde in der Schlacht bei
Mühlberg an der Elbe 1547 geschlagen und gefangen /genommen.
Der Kaiser gab das Kurfürstenthum an Moritz; Johann Fridrich wurde
zum Tode verurteilt; doch wagte es der Kaiser nicht, das Urtheil zu
vollstrecken. Auch Landgraf Philipp von Hessen, Moritz Schwiegervater,
der sich dem Kaiser ergeben hatte, wurde in Haft gehalten./
Ehe noch dieser Krieg ausgebrochen war, war Luther in feinem
63. Jahre ant 18. Februar 1546 gestorben. — ErbiJtert über die
Gefangenschaft, in welcher der Kaiser seinen Schwiegervater wider sein
Versprechen hielt, und aus Furcht, der Kaiser möchte zu nächtig werden,
schloß Moritz von Sachsen mit mehreren .protestantisch^ Fürsten ein
Bündniß gegen den Kaiser. Leider verbündete er sich euch mit König
Heinrich II. von Frankreich, dem er gestattete, die Stäbe Metz, Toni
und V^rbun zu besetzen, bie seitbem bei Frankreich v«blieben. Dann
überfiel er plötzlich ben kranken Kaiser in Jnsbrnck, bet für mit genauer
Noth ber Gefangenschaft entrann, und zwang ihn zu« Vertrage zu
Passau 1552, in welchem der Kaiser den Protestanten Wollige Gewissens¬
freiheit einräumte und die gefangenen Fürsten freigab/ Philipp erhielt