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und ist hier noch ein wilder Geselle: sein Bett voller Sandbänke und
Inseln, längs seiner Ufer mancher Sumpf und Bruch. Man hat aber
durch Dämme seinem regellosen Lauf ein Ziel gesetzt und weiter unten durch
Kanalisierung eine bequeme Straße für die Schiffahrt geschaffen. In der
Pfalz rücken die Städte dicht an ihn heran, während sie ihn weiter oben
gemieden haben; auch Straßburg liegt noch 3 km entfernt an der Jll.
Die Oberrheinische Tiefebene ist die wärmste Gegend Deutsch¬
lands, wo die Kirschbäume am frühesten blühen und echte Kastanien,
Der Rheinsall bei Schaffhausen.
Nach Photographie von Wehrli und Comp, in Kilchberg-Zürich.
Mandeln und Walnußbäume neben vorzüglichem Wein, Obst, Getreide, Hanf
und Tabak gedeihen. Zu der hohen Fruchtbarkeit trägt eine gelb oder
braun gefärbte lockere Erde bei; man nennt sie Löß. Eine dichte Bevölkerung
hat sich in der Tiefebene angesiedelt und treibt neben Landwirtschaft, Tabak-,
Obst- und Weinbau auch lebhafte Industrie und regen Handel.
Rechts vom Rhein sind die wichtigsten Städte: Freiburg im Breis¬
gau mit Universität und schönem Münster; Pforzheim, in Gold- und
Silberwaren die bedeutendste Fabrikstadt Deutschlands; Karlsruhe, die
badische Hauptstadt, welche mit strahlenförmig verlaufenden Straßen angelegt
wurde; die Universitätstadt Heidelberg in lachender Neckarau, gekrönt