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den Thuner See, und Brienzer See, die Reuß den Vierwaldstätter See, den
schönsten See Europas, die Limmat den Züricher See, der Rhein den Boden¬
see, sodann der Tessin den Langensee (Lago maggiore), andere Pozuflüsse
den Comer See und Gardasee. Die Seen sind Lanterungsbecken, in welchen
die Gebirgswasser Schlamm und Geröll absetzen. Zur Zeit der Schnee¬
schmelze und gewaltiger Regengüsse nehmen die Seen große Wassermengen
in sich ans und vermindern die Gefahr der Überschwemmung; während
Der Rhonegletscher.
Nach einer Photographie von Wehrli in Kilchberg-Zürich.
der Dürre und Trockenheit geben sie von ihrem Vorrat ab. So regeln
sie den Wasserstand der Alpenströme.
4. Klima, Pflanzen- und Tierwelt. Man unterscheidet bei den Alpen
vier Regionen der Pflanzenwelt: bis zu 800 in, 1800 in, 2800 in und
über 2800 in. In den sonnigen Tälern namentlich der Südseite treffen
wir üppigen Pflanzenwnchs, Ackerfelder, Obstgärten, Weinberge und Laub¬
wälder. Von 800 in an folgen Nadelwälder und grüne Matten mit Alpenrosen
und würzigen Kräutern. Hier weiden die Herden; Dörfer finden sich aber nur
noch in geschützten Tälern. In der eigentlichen Alpenregion von 1800 in an
finden sich kahle Gipfel, an den Abhängen mächtiges Geröll und dazwischen