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Äquator wirft der schöne, 6000 irr hohe Cotopaxi gewaltige Feuerwaffen 
aus. Die Anden find die Heimat der Kartoffel und des Fieberrinden- 
banms, des lastentragenden Lamas und des Vikunjas, das feine Wolle 
spendet. Über den Schneebergen schwebt der Kondor, der größte Raubvogel 
der Erde. Die Inseln an der Westküste werden von Seevögeln mit Guano 
bedeckt, der ein vorzügliches Dungmittel abgibt; ebenso dient der Chili¬ 
salpeter wegen seines Gehalts an Stickstoff der Landwirtschaft. Gold und 
Silber lockten die Europäer ins Land. 
ll) Die Tiefländer Südamerikas. Auf den Anden von Peru ent¬ 
springt der Amazonenstrom, der nach Osten durch ein ungeheures Schwemm¬ 
land strömt und unter dem Äquator mündet. Er steht dem Mississippi 
und dem Nil an Länge nach, hat aber das größte Flußgebiet und ist infolge 
der fast täglichen Tropenregen der wasserreichste Strom der Erde; viele 
seiner Nebenflüsse sind doppelt so lang als der Rhein. Die Ebenen um den 
Amazonenstrom weisen eine Üppigkeit des Pflanzenwuchses auf, wie sie fast 
nirgends mehr getroffen wird. Hier sind die Selvas, ungeheure Urwälder, 
deren Palmen, Lorbeer- und Farnbänme umrankt sind von Pfeffer und ge¬ 
waltigen Schlingpflanzen. In dem undurchdringlichen Gewirr wissen sich nur 
Indianer einen Weg zu bahnen; sie verfolgen den Jaguar und Puma. 
Riesige Eidechsen und Schlangen, Krokodile und Schildkröten kriechen auf 
dem Boden; in den Ästen tummeln sich Affen und Papageien; gleich schweben¬ 
den Edelsteinen funkeln die großen Käfer und Schmetterlinge und die kleinen 
Kolibri. Kautschuk und Farbhölzer werden ausgeführt. 
Der Orinoko und seine Ebenen, die Llanos, ziehen zwischen den 
Kordilleren und dem Hochland von Guayana dahin. In dem Grasmeer 
der Llanos weiden Rinder und Pferde; hört die Regenzeit auf, dann ver¬ 
trocknet alles. Die bewaldeten Flußufer mit fruchtbarem Erdreich lohnen 
den Plantagenbau von Zucker, Kaffee, Kakao und Tabak. 
Der La Plata und die Pampas, d. h. Ebenen, nehmen den Süden 
des Erdteils zwischen dem Hochland von Brasilien und den Anden ein. 
Paraguay, Parana und Uruguay vereinigen sich zu dem Rio de la 
Plata, d. h. Silberstrom. Die Westwinde herrschen in den Ebenen vor, 
haben aber den Regen meist auf den Anden abgegeben, so daß die Pampas 
zu Grassteppen mit Salzsümpfen geworden sind. Hier schwärmen Millionen 
verwilderter Pferde, Rinder und Schafe unter der Aufsicht der Gaucho 
über die Steppe. Buenos Aires und Montevideo versenden Wolle, 
Häute, Fleischextrakt und Büchsenfleisch nach Europa. 
e) Die Hochländer Südamerikas. Das niedere Hochland von Guayana 
breitet sich zwischen Amazonenstrom und Orinoko ans. Am Küstensaum ge¬ 
deihen Zuckerrohr, Baumwolle, Kaffee und Kakao.