Full text: Württembergisches Realienbuch

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bleibsel von Elefanten, Affen, Nashörnern, Palmen, Lorbeerbäumen. Es 
muß also damals in Schwaben ein sehr warmes Klima geherrscht haben. 
Nachher freilich wurde es umso kälter. Der viele Schutt und die großen 
Granitblöcke, die man in Oberschwaben sindet, beweisen, daß einmal diese 
Gegend von den Alpen her mit Gletschern bedeckt gewesen sein muß (Eis¬ 
zeit). In den Höhlen der Alb und im Kiesschotter und den Lehmablage¬ 
rungen unserer Täler sowie in den Torfmooren Oberschwabens trifft man die 
Knochen vom Höhlenbären, Ur, Wisent und Renntier sowie die Zähne des 
Mammuts. Diese Tiere haben zu jener Eiszeit auf den nicht mit Eis 
bedeckten Stellen bei uns gelebt. — Zweifellos hat damals auch schon der 
Mensch in unserem Land gewohnt. Er hat wahrscheinlich jene großen 
Tiere verdrängt und vernichtet, obwohl er noch auf einer sehr tiefen Kultur¬ 
stufe stand. Er wohnte in Höhlen und nährte sich von der Jagd. Seine 
Waffen und Werkzeuge bestanden nur aus Steinsplittern und Tierknochen. 
Unendlich lange Zeiträume müssen vergangen und viele gewaltige 
Veränderungen aufeinander gefolgt fein, bis sich das Antlitz der Erde so 
gestaltet hat, wie wir es jetzt sehen, und bis der Boden unserer Heimat 
so geworden ist, wie er sich uns heute darstellt. 
5. Vulkane. In den Oberämtern Nürtingen, Kirchheim, Urach, Reut¬ 
lingen und Münsingen kennt man mehr als 120 Stellen, an denen mitten 
zwischen Jurakalk ein anderes Gestein zu Tage tritt. Man sieht diese Orte 
als solche an, an denen einst feuerfliissige Massen aus der Tiefe der Erde 
hervorgequollen sind, aber viel später als der Granit. Der Anlaß 
zum Emporquellen war wohl der, daß in der Erde durch Zusammenziehen 
der erkaltenden Erdrinde, durch Senkungen usw. Klüfte entstanden, in 
welche die glühenden Massen nachdrangen. Nur selten kamen diese Massen 
ganz bis an die Oberfläche; meist blieben sie unter derselben stecken und 
erkalteten rasch. Sie bilden heute ein hartes, schwärzliches Gestein, den 
Basalt. An einigen Stellen der Alb wie auch im Hegäu sieht man den 
Basalt an der Oberfläche. Man nimmt an, daß sich über der glühenden 
Masse Dämpfe sammelten, welche durch die Erdrinde Löcher schlugen. Sie 
nahmen von den Wänden eines solchen Schußkanals Gesteinsbrocken mit und 
rissen jeweils ein trichterförmiges Loch in die Erde. Die losgerissenen 
Gesteinsbrocken füllten samt einem Teil des mitgerissenen Basalts und einer 
Masse „Asche" den Schußkanal ans. Wir nennen dieses Gemenge jetzt 
Basalttuff. Da der Basalttuff das Wasser nicht durchsickern läßt, so 
bildeten sich in den trichterförmigen Vertiefungen vielfach Seen, sogenannte 
Maare, z. B. das Randecker Maar. Aus demselben Grund haben ver¬ 
schiedene Ortschaften aus der Alb, welche auf diesem Gestein erbaut sind, 
genügend Wasser, während die übrigen Ortschaften vor Einrichtung der
	        
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