Full text: Das siebente Schuljahr

ein Reicher in das Reich Gottes eingehen könne. Wie wird 
solchen Leuten aber der Weg zum Leben werden? Sehr schwer. 
Dnrch welchen Vergleich sucht der Herr diese Schwierigkeit 
seinen Jüngern verständlich zu machen? („Nadelöhr heißr 
noch heute das kleine Pförtchen in der Umfassungsmauer der 
dortigen Gehöfte, durch welches ein beladenes Kamel nur mir 
Mühe auf den Knieen rutschend gelangen kann." R. Staude.) 
Warum wird es denn nun den Reichen so schwer, den Weg 
zum Leben zu finden? Sie lassen sich durch ihren irdischen 
Besitz von der rechten Nachfolge Jesu abhalten, indem sie so 
oft nicht vermögen, die Forderung von der Liebe zum Nächsten 
in der rechten Weise zu erfüllen; sie lieben ihren Reichtum mehr 
als die Gaben des Himmelreiches, die dem zu teil werden, 
der sich einen Schatz im Himmel erwirbt. Wie fragen die 
Jünger den Herrn entsetzt? Welche trostreiche Antwort erhalten 
sie? Gottes Güte und Gnade vermag auch in den Herzen 
reicher Menschen wahre Sehnsucht nach dem himmlischen Reiche 
und seinen Gaben zu erwecken, so daß sie ihre Seligkeit schaffen 
mit Furcht und Zittern. — Zuletzt sei noch darauf hingewiesen, 
daß die mit irdischen Gütern gesegneten Christen nicht die Pflicht 
haben, sich derselben zu entäußern; denn „Reiche und Arme 
müssen untereinander sein". Doch sollen sie sich hüten, so fest 
daran zu hängen, daß sie sich nicht davon trennen können, wie 
es bei dem reichen Jünglinge der Fall war. Vielmehr müssen 
sie zu jeder Zeit bereit sein, für ihren Glauben und für den 
Dienst des Herrn alles hinzugeben. 
I). Zusammenfassung. 
I. Die Selbstvermessenheit des Jünglings. 
II. Die Forderung des Herrn an seine rechten Nach¬ 
folger. 
III. Der Reichtum ist ein Hindernis auf dem Wege 
zum Leben. 
E. Anwendung. 
1. Der reiche Jüngling hielt sich für fromm und gerecht; 
denn er glaubte das Gesetz erfüllt zu haben. Doch in Pf. 53
	        
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